Was ist ein „Sattelmeier“?

Im östlichen Westfalen gibt es Bauernhöfe, die man „Sattelmeier“ nennt. Unser Nachbar erzählte kürzlich, diese Höfe seien mehr als 1200 Jahre alt und von Widukind gegründet worden. Stimmt das? Gibt es diese Höfe woanders auch? Und was steckt dahinter?

Der Begriff „Sattelmeier“ ist nur bekannt für eine Reihe größerer Bauernhöfe zwischen Herford, Bielefeld und Enger. Um diese Hofstellen ranken sich vielerlei Erzählungen und Riten. So sollen die Gründer dieser Höfe die engsten Gefährten des Sachsenherzogs Widukind gewesen sein, der als zeitweiliger Gegenspieler Karls des Großen um 800 gelebt hat. Berühmt ist auch der Brauch, dass nach dem Tod eines Sattelmeierbauern zunächst das Pferd dem Sarg zu folgen habe und dann erst Familie und Trauergemeinde – „erst das Ross, dann der Tross“, sagte man dazu. Das Pferd wurde sogar während der Beisetzungszeremonie zum offenen Grab geführt. Das alles sollte die enge Bindung zwischen dem Sattelmeier und dem Pferd unterstreichen.

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