Die meisten herkömmlichen Teebeutel werden aus Fasern der Abaca-Pflanze gefertigt. Im Volksmund heißt dieses Material Manila-Hanf. Es gibt Teebeutel in Pyramidenform, die aus dieser Substanz bestehen. Wenn der Beutel so aussieht, als wäre er aus Kunststoff, handelt es sich um Polymilchsäuren (PLA), teilt der Deutsche Teeverband in Hamburg mit. Nach seinen Angaben werden die Polymilchsäuren für Teebeutel aus Mais gewonnen und sind vollständig biologisch abbaubar.
Wir haben uns bei einem Chemiker und Entsorgungsfachmann nach Polymilchsäuren erkundigt. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen Kunststoff. Denn eine chemische Reaktion von Milchsäuren zu Polymilchsäuren, aus dem Ihr Teebeutel besteht, kommt in der Natur nicht vor.
Zur biologischen Abbaubarkeit der Polymilchsäuren erklärte der Fachmann, dass dieses Material unter optimalen Bedingungen in einer industriellen Kompostierungsanlage von Biomüll in Kompost umgewandelt wird. Allerdings werden solche Verpackungen nach Möglichkeit vorher aussortiert, weil der Abbauprozess verhältnismäßig viel Zeit benötigt.
Auf dem Misthaufen oder im heimischen Kompost dauert der Abbau der Polymilchsäuren sehr lange, weil die Bakterienkulturen, die den Stoff umwandeln sollen, nicht optimal sind. Werden Mist oder Kompost ausgebracht, wenn die Teebeutel noch nicht vollständig umgesetzt sind, wird der Verrottungsprozess abgebrochen. Denn auf dem Feld oder im Garten fehlen die Bakterien zum Zersetzen.
Der Entsorgungsfachmann empfiehlt, Teebeutel aus Polymilchsäuren in den Restmüll zu geben.
Das Positive an den Polymilchsäuren sei, so der Chemiker, dass sie beim Menschen sehr verträglich sind. Im medizinischen Bereich werden Fäden aus Milchsäuren zum Vernähen von Wunden eingesetzt. Sie lösen sich mit der Zeit auf bzw. werden vom menschlichen Organismus zersetzt.