Das ist ein Irrtum. Es ist keinesfalls so, dass es keine Kleidung aus Schafwolle gibt. Schafwolle ist nach wie vor eine bedeutende Faser für die Herstellung von Pullovern, Mützen, Mänteln, Jacken oder Schals.
Dass es so aussieht, als ob die Schafwolle aus den Läden verschwunden ist, liegt am Textilkennzeichnungsgesetz (TextilKennzG). Das TextilKennzG regelt die Bezeichnung von Textilfasern und die damit zusammenhängende Etikettierung. Das heißt, überall, wo „Wolle“ draufsteht, ist Schafwolle drin.
Sicherlich erhält die heutige Mode immer mehr Anteile von Kunstfasern wie Polyester oder Acryl oder von Baumwollfasern. Das hat mit Tragekomfort, Sitz und Elastizität der Kleidungsstücke zu tun. Die Anteile der verschiedenen Fasern geben die Hersteller auf dem Etikett an: etwa 80 % Wolle, 20 % Polyester.
Dennoch gibt es sehr viel Kleidung, die ausschließlich aus Schafwolle besteht. Auf dem Label steht dann 100 % Wolle. Sehr exklusive Fasern wie Merino oder Kaschmir darf der Hersteller laut TextilKennzG gesondert aufführen.
(Folge 38-2018)