Weshalb Diuretika verordnet?

Bei den sogenannten Entwässerungstabletten handelt es sich um Diuretika. Medikamente aus dieser Stoffgruppe fördern die Ausscheidung von Flüssigkeit aus dem Körper. Je nachdem, wo und wie Diuretika wirken, werden sie unterschieden. Der Wirkstoff „Torasemid“ beispielsweise fördert die Nierenleistung und damit die Wasserausscheidung. Deshalb wird die Arznei häufig bei nachlassender Nierenfunktion verordnet, wie es bei Ihrem Nachbarn der Fall ist.

Die milder wirksamen Diuretika wie „Hydrochlorothiazid“, „Indapamid“ oder „Spironolacton“ kommen bei Bluthochdruck zum Einsatz. Sie senken den Blutdruck und entlasten das Herz, das nicht mehr gegen einen so hohen Widerstand arbeiten muss. Daher werden sie oft bei Herzmuskelschwäche bzw. Herzinsuffizienz verordnet. Sie lassen sich gut mit anderen Blutdrucksenkern kombinieren. Denn deren Wirkungen ergänzen sich perfekt.

Weil der Patient nach der Einnahme etwa zwei- bis dreimal öfter die Toilette zum Wasserlassen aufsuchen muss, sollte Ihre Mutter die Tabletten spätestens bis mittags, normalerweise morgens, eingenommen haben. Sonst wird der Nachtschlaf gestört.
Alle Diuretika greifen mehr oder weniger in den Elektrolythaushalt ein. Deshalb kontrolliert der Arzt regelmäßig Blutwerte wie Kalium- oder Calciumspiegel.

Bevor Sie allerdings in Eigenregie Elektro­lyt­präparate zusätzlich verabreichen, sollten Sie sich von einem Arzt oder einem Apotheker beraten lassen, damit es nicht zu Überdosierungen kommt. Sofern der Arzt nicht aufgrund einer Nieren- oder Herzerkrankung die Trinkmenge begrenzt hat, ist es wichtig, unter einer Diuretikatherapie ausreichend zu trinken.