Bei der von Ihnen eingesandten Pflanze handelt es sich um wilden Hopfen, Humulus lupulus. Der zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) gehörende Hopfen ist eine ausdauernde Pflanze mit einem weit verzweigten, verdickten, knolligen Wurzelstock. Die hohlen Ranken dieser rechts windenden Schlingpflanze sind mit Reihen feiner Häkchen besetzt. Ihre rauen, drei- bis fünflappigen, gestielten Blätter sitzen gegenständig an den Trieben. Die Triebe können in einer Vegetationsperiode 6 bis 8 m lang werden.
Der Hopfen ist zweihäusig. Das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf verschiedenen Pflanzen. Die männlichen Blüten erscheinen im Juli/August in Rispen an den Pflanzen. Die weiblichen Blüten sind zapfenförmig. Sie wachsen in Trauben an den Ranken. Die zunächst hellgrünen Zapfen färben sich bei der Reife im September/Oktober gelb. In Hopfenkulturen werden nur weibliche Pflanzen von speziell selektierten Sorten herangezogen. Die lockeren, weichen Zapfen sind auch die einzigen Pflanzenteile, die in sehr geringem Maß giftig sind. Sie enthalten Harze, Bittersäuren und ätherische Öle. Bei Berührung frischer Hopfenzapfen kann ein Hautausschlag entstehen. Dadurch kann es bei der Ernte zur sogenannten
Hopfenpflückerkrankheit kommen. Auch Augenentzündungen können auftreten.
Neben der Verwendung der Hopfenzapfen in der Bierbrauerei werden aus getrockneten Hopfenblüten beruhigend wirkende Teeaufgüsse zubereitet. Da ihre Inhaltsstoffe laufend abgebaut werden, sollte man Blüten und Früchte nicht länger als ein Jahr lagern.
Der ursprünglich in Europa und Asien heimische Hopfen ist in allen Ländern der gemäßigten Zonen der Erde verbreitet. Er bevorzugt feuchte Böden und kann sich aufgrund ausdauernden Wurzelwerkes und starken Triebwachstums in betroffenen Gärten zu einem äußerst lästigen Unkraut entwickeln. Daher empfiehlt es sich, dass Sie die gesamte Pflanze mit sämtlichen Wurzelknollen aus Ihrem Garten entfernen.