Um Unkrautdruck im Auflauf der Kultur zu mindern, kann das Falsche Saatbett ein nützlicher Baustein in der Feldhygiene sein. Effizient angewendet, kann der Unkrautdruck für die folgende Kultur gut gesenkt werden.
Beim Falschen Saatbett werden die Flächen bereits 2–3 Wochen vor der geplanten Bepflanzung bzw. Saat hergerichtet. In dieser Zeit kann oberflächennaher Unkrautsamen im Boden keimen, auflaufen und anschließend vernichtet werden. Damit die Maßnahme effektiv greift, müssen vor der Pflanzung bzw. Saat ausreichend viele Unkrautsamen auch keimen. Die Keimung der Unkräuter sollte daher auch angeregt werden. Die Bodentemperatur sollte folglich über 10°C liegen. Die Krume selber ist optimalerweise feinkrümelig und feucht. Je mehr Unkräuter im Falschen Saatbett keimen, umso weniger Unkräuter laufen während der Kultur auf. In Trockenphasen ist es daher unbedingt nötig, nach der Anlage des Falschen Saatbettes die Fläche zu beregnen. Ist eine Beregnung nicht möglich, sollte durch Walzen des Beetes die Fläche etwas rückverdichtet werden, um einen guten Bodenschluss zu schaffen, der die Auflaufrate der Unkräuter erhöht.
Wenn sich in der Folge nach circa 8 bis 10 Tagen die Unkrautsamen im 2- bis 4-Blatt-Stadium befinden, sollten diese z. B. durch den Einsatz eines Striegels oder einer Egge in einer Tiefe von 3 bis 5 cm entwurzelt werden. Auch wenn es in der Praxis sehr schwer umzusetzen ist, sollte bei einer Fläche mit sehr hohem Unkrautdruck das Falsche Saatbett sogar 3–5 Wochen vor der Saat angelegt und bearbeitet werden.