Gemüsebau

Blattfleckenpilze an Kohlgemüse

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 25 vom 27.09.2022

Bei Kohlgemüse steigt jetzt aufgrund der feuchten Witterung noch einmal die Gefahr für eine Infektion durch die verschiedenen Erreger von pilzlichen Blattfleckenkrankheiten, wie z. B. Alternaria brassicae, A. brassicicola, Mycosphaerella brassicicola, Phoma lingam und Cylindrosporium concentricum.

Der Befall mit den Blattfleckenpilzen beginnt am Kohl i.d.R. zunächst an den unteren Blättern. Anschließend breitet er sich von dort aus weiter aus. Bei Blumenkohl kann schließlich auch die Blume befallen werden und zu einer Beeinträchtigung der Qualität der Verkaufsware führen.
Bei Kopfkohl, der für die Lagerung vorgesehen ist, begünstigt ein Befall mit Blattfleckenpilzen später das Auftreten von pilzlichen Lagerfäulen. Häufig treten im Lager zusätzlich auch noch andere Lagerkrankheiten auf, wie z. B. der Grauschimmel (Botrytis cinerea) oder die bakterielle Weichfäule (Erwinia sp.).
Eine rechtzeitige Bekämpfung der pilzlichen Blattfleckenkrankheiten in den Kohlkulturen ist daher ratsam. Zur Bekämpfung der Krankheiten auf dem Feld stehen in den Kohlarten u. a. die in der nachfolgenden Tabelle genannten Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Das Präparat Signum (Pyraclostrobin + Boscalid) kann zur Vorbeugung eines Befalls mit Botrytis cinerea im Lager bei Rot-, Spitz- und Weißkohl, darüber hinaus auch bei der Einlagerung in das Lager mit 0,5 g in 0,1 l Wasser pro dt Kohl beim Einsetzen der Köpfe in die Kisten oder Container verwendet werden. Für Chinakohl steht auch Cantus (Boscalid) zur vorbeugenden Behandlung auf dem Feld und zur Vermeidung eines Befalls mit Botrytis cinerea im Lager als einzelbetriebliche Genehmigung nach § 22.2 PflSchG zur Verfügung. Gegen die bakterielle Weichfäule (Erwinia sp.) ist z. B. das Kupferpräparat Cuprozin progress wirksam.


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