Die Dusche hat einen Einstieg. Eine fest montierte Duschabtrennung sichert das Bad vor Wasser beim Duschen und die Duschwanne selbst ist rutschig. Der Spiegel ist im Spiegelschrank fest installiert und die Toilette ist so tief, dass es beschwerlich ist, vom WC-Sitz aufzustehen. Sollte man im Bad stürzen, ist meist auch das Telefon nicht in Reichweite. So ungefähr sieht es bei 50 bis 70 % der Pflegebedürftigen im Bad aus. Mittels gezielter Hilfsmittel und Umbaumaßnahmen lässt sich jedoch einiges ändern, damit sich auch Menschen mit Pflegebedarf soweit wie möglich eigenständig um ihre Körperhygiene kümmern können.
Zuschuss für Umbauten
Der Gesetzgeber unterstützt Pflegebedürftige der Pflegegrade 1 bis 5 finanziell bei Wohnumfeld verbessernden Schritten. Pro Maßnahme sind Zuschüsse bis zu 4000 € möglich. Finanziell unterstützt werden Maßnahmen, die eine häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen, erheblich erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen. Auch soll durch die Maßnahme eine Überforderung der Pflegeperson verhindert werden können.
Ist ein Bad – so wie oben beschrieben – ungeeignet für einen Menschen mit Pflegebedarf, lässt man sich am besten von einem sanitären Anbieter beraten. Welche Möglichkeiten gibt es im häuslichen Umfeld, um das Bad umbauen zu lassen? Geklärt werden sollte etwa,
- ob es die Möglichkeit einer ebenerdigen Dusche gibt,
- ob das Waschbecken tiefer aufgehangen werden kann,
- ob sich die Toilette höher installieren lässt und
- ob sich Haltegriffe anbringen lassen.
Hat diese Beratung stattgefunden, kann der Sanitärhändler einen Kostenvoranschlag erstellen. Diesen reichen Sie vor Beginn der Maßnahme bei der zuständigen Pflegekasse ein.
{{::tip::standard::Wer Haltegriffe oder Handläufe im Bad anbringen möchte, muss dazu nicht in die Fliesen bohren. Alternativ lassen sich stabile Haltegriffe mit Saugnäpfen anbringen.::}}
Erst wenn die Pflegekasse eine Bewilligung über einen Zuschuss zustellt, steht dem Umbau nichts mehr im Weg. Sollten nur einzelne Hilfsmittel benötigt werden, wie beispielsweise Haltegriffe oder eine Toilettensitzerhöhung, kann dies auch über eine ärztliche Verordnung durch den Hausarzt ausgestellt werden.
Viele Sanitätshäuser bieten eine Beratung direkt vor Ort im häuslichen Umfeld an. Nutzten Sie die Möglichkeit, die benötigten Hilfsmittel erst einmal auszuprobieren, um die Funktionen sowie die Gebräuchlichkeit zu testen.
Hilfsmittel für das Bad
Sollte schon eine ebenerdige Dusche vorhanden sein, ist die Anschaffung eines sogenannten Duschstuhls zu empfehlen. Die Reifen sind rutschfester und das Material rostfrei. Menschen, die nicht sicher stehen können, profitieren von einem solchen Stuhl. Sie können beim Duschen auf dem Stuhl sitzen bleiben.
Rutschmatten in der Dusche oder Badewanne können Abhilfe bei Rutschgefahr bieten. Es ist jedoch zwingend erforderlich, dass diese fest auf dem Boden installiert sind, denn Falten in Duschmatten sind eine zusätzliche Stolperfalle.
An Hausnotruf denken
Im häuslichen Umfeld bietet ein Hausnotrufgerät zusätzliche Sicherheit. Es ist mit Armband oder mit Halskette erhältlich und mit einem Notfallknopf ausgestattet. Ein Hausnotrufgerät gilt als technisches Hilfsmittel und kann über die Pflegekasse refinanziert werden. Informieren Sie sich bei verschiedenen Anbietern. Diese schicken in der Regel Informationsmaterial zu.
Das Armband bzw. die Halskette sollte am besten am Bett liegen und stets beim Aufstehen angelegt werden. So ist gewährleistet, dass sich im Notfall auch im Bad Hilfe alarmieren lässt. Drücken Sie den Notfallknopf, werden Sie mit einem Anbieter verbunden, der im Zweifel die von Ihnen hinterlegten Telefonnummern und die dazugehörigen Angehörigen informiert.
Die Sorge, über den Knopfdruck direkt den Rettungsdienst zu informieren, ist unbegründet, es sei denn die Nummer wurde bewusst hinterlegt. Lassen Sie sich beraten.
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