Bei einer Nutzungsänderung Ihres Grünlandes stellt sich die Frage, ob durch eine Übersaat eine leistungsfähige Narbe etabliert werden kann. Ist dies der Fall, kommt eine Reparaturübersaat mit 20 kg/ha der Qualitätsstandardmischung G V im Frühjahr oder Herbst infrage. Sind jedoch Wurzelunkräuter und -gräser vorhanden oder besteht die Altnarbe nur aus minderwertigen Gräsern, ist eine Neuansaat oft der richtige Weg. Hierfür ist ein Abtöten der Verunkrautung mit einem Totalherbizid notwendig.
Für die Neuansaat kommen für die überwiegende Schnittnutzung die Standardmischung G I oder für trockene Lagen die Standardmischung G IV mit einer Saatstärke von jeweils 30 kg/ha infrage. Im Zweifelsfall lohnt es sich, mit einem Berater der Landwirtschaftskammer vor Ort den Standort und die Narbe zu inspizieren, um die richtigen Maßnahmen für eine nachhaltige Verbesserung ausführlich abzustimmen. Vorab sollte mit einer Bodenuntersuchung auf den pH-Wert und den Grundnährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium die Nährstoffversorgung geklärt werden, damit bei einer Narbenerneuerung gegebenenfalls eine notwendige Kalkung mit in den Boden eingearbeitet werden kann.
Neben einem sich aus der Bodenuntersuchung ergebenden Aufdüngebedarf sollte im Weiteren zu jedem Schnitt eine Düngung erfolgen. Dabei kann ein NPK-Volldünger mit der Zusammensetzung von 13–9–16 (4 + 7) mit 4 bis 5 dt/ha zum Einsatz kommen. Sollte eine Nachweide stattfinden, was für die Narbenqualität durchaus vorteilhaft ist, werden nochmals 2 dt/ha dieses Düngers nach der letzten Schnittnutzung gegeben.
Für die Narbenpflege ist ein Abschleppen und Anwalzen im Frühjahr als Standardmaßnahme einzuplanen. Die Schnitthöhe sollte nicht tiefer als 5 cm betragen. Nach der Einsaat ist es vorteilhaft mit einem Schröpfschnitt die Bestockung der Gräser anzuregen und gleichzeitig Unkräuter zurückzudrängen. Eine regelmäßige Pflegeübersaat mit 10 kg/ha der Standardmischung G V verbessert die Narbendichte.