Wo kommt der Spargel her?



Pünktlich zum Beginn der Saison lässt das Ministerium – wie auch in den Vorjahren – Spargelproben auf Herkunft untersuchen. "NRW ist Spargelland und in der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass Verbraucher heimischen Spargel kaufen wollten, dieser aber tatsächlich aus dem Ausland oder aus ganz anderen Regionen Deutschlands stammte. Das ist Verbrauchertäuschung und dem wollen wir entgegenwirken", sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

2012: Alle Proben richtig deklariert

Der Druck durch die behördlichen Untersuchungen zeige auch Wirkung, betonte Remmel. So sei die Zahl falscher Herkunftsbezeichnungen seit den ersten Untersuchungen im Jahr 2006 deutlich zurückgegangen. Zwischen 2006 und 2009 war in vier Fällen eine falsche Kennzeichnung festgestellt worden, bei vier weiteren Proben bestand der Verdacht auf Täuschung. Im Jahr 2010 war in einem einzigen Fall die Herkunftsangabe des Spargels fehlerhaft. Im letzten Jahr hingegen waren alle 46 untersuchten Proben richtig deklariert.

Spargelland NRW
In Nordrhein-Westfalen gibt es über 400 landwirtschaftliche Betriebe, die Spargel auf etwa 4.500 Hektar anbauen und das Gemüse von Anfang bzw. Mitte April bis zum 24. Juni verkaufen. Im letzten Jahr ernteten sie etwa 18.000 Tonnen Spargel. NRW ist somit nach Niedersachsen das zweitgrößte Spargelanbaugebiet in Deutschland. Rund 70 % der Ernte werden direkt beim Bauern oder auf Märkten verkauft.

Die Spargelproben werden auf Wochenmärkten, bei fahrenden Händlern und auf Feldern genommen. In NRW untersucht das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) zentral Spargelproben mit Hilfe der sogenannten Stabil-Isotopenmessungen.

Dieses aufwändige Verfahren zeigt, in welchem Boden der Spargel gewachsen ist: Denn das Verhältnis bestimmter Isotope – zum Beispiel von Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff - lässt direkte Rückschlüsse auf das Herkunftsgebiet eines pflanzlichen Lebensmittels zu. Vor Entwicklung dieser Methode war es dagegen möglich, zum Beispiel ausländischen Spargel als "deutschen Spargel" zu verkaufen.

Von der EU geschützt

Inzwischen gibt es bereits zwei EU-geschützte Spargelqualitäten aus Nordrhein-Westfalen: Der Walbecker Spargel und der Bornheimer Spargel sind im EU-Register für regionale Spezialitäten als Produkte mit geschützter geografischer Angabe eingetragen.

Generell gilt Deutscher Spargel als qualitativ hochwertig, deshalb ist Verbrauchern bei diesem Gemüse die Herkunft besonders wichtig. Dafür sind sie auch bereit, mehr Geld zu zahlen. Da Spargel aus NRW zu Beginn der Saison knapp und teuer ist, sind falsche Herkunftsangaben zu diesem Zeitpunkt besonders lohnend.