Vogelgrippe in Limburg

Geflügelhalter im Kreis Viersen sollten ihre Tiere momentan im Stall lassen. Das empfiehlt das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Viersen. Denn im niederländischen Limburg ist in einem Mastbetrieb in Kelpen-Oler die niedrig pathogene Form der Aviären Influenza – eine Art "leichte Vogelgrippe" – ausgebrochen. Alle knapp 43.000 Puten mussten getötet werden.

"Im Gegensatz zu den hoch pathogenen aviären Influenzaviren rufen niedrig pathogene Influenzaviren meist nur geringe bis gar keine Krankheitsanzeichen hervor", sagt Dr. Helmut Theißen, Leiter des Kreis-Veterinäramtes. Diese niedrig pathogenen Viren können sich durch Mutationen aber zu hoch pathogenen Viren entwickeln. Folge: In den Geflügelbetrieben kann es zu massiven Erkrankungen der Tiere bis hin zu Todesfällen kommen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Viersen.

Um weitere Infektionen zu verhindern, sollte deshalb laut Theißen Vorsorge getroffen werden. "Gewerbliche Bestände können Hygiene-Maßnahmen ergreifen wie Schleusen, Desinfektionsmatten, Schutzkleidung für Besucher oder Besucherbuch." Auch private Geflügelhalter sollten ihre Tiere nun schützen.
Denn dieser Influenza-Typ ist hoch ansteckend für Vögel.

Die Krankheitsübertragung geschieht vermutlich durch Enten oder andere wild lebende Wasservögel. Für den Menschen besteht keine Gefahr. Der Verzehr von Geflügelfleisch, Eiern und sonstigen Geflügelprodukten ist nach wie vor unbedenklich.

Im Kreis Viersen darf das Geflügel bislang frei herumlaufen. Das Kreis-Veterinäramt empfiehlt nun dringend, das Geflügel im Stall zu halten. Im Kreis Viersen gibt es 1.253 Geflügelhalter. Darunter befinden sich 35 kommerzielle Geflügelbetriebe mit jeweils mehr als 100 Tieren. Das Landesumweltamt und das Umweltministerium NRW schließen sich der Empfehlung des Kreisveterinäramtes an, die auch für die weiteren grenznahen Kreise Heinsberg, Kleve und Aachen gilt.