Schutzimpfungen für Jagdhunde

Hundebesitzer können sich beim Thema Schutzimpfungen folgende Buchstaben merken: SHPPiLT. Die Buchstaben stehen als Abkürzung für die Viruserkrankungen Staupe (S), Hepatitis (H), Parvovirose (P), Zwingerhusten (Pi), Tollwut (T) sowie Leptospirose (L), eine bakterielle Infektion.

Besonders wichtig sind bei Jagdhunden die Schutzimpfungen gegen Tollwut und Leptospirose, da hier die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung höher ist als bei Hunden, die nicht jagdlich geführt werden. Meist sind Wildtiere an Tollwut erkrankt und können somit beim Jagdeinsatz des Hundes die Krankheit übertragen.

Impfreaktionen
Müdigkeit, Unruhe, Appetitlosigkeit und Fieber können nach einer Impfung vorkommen. Hundebesitzer sollten sich Sorgen machen, wenn ihr Vierbeiner hohes Fieber (über 39,5 °C) hat, allergische Reaktionen zeigt oder sehr schmerzempfindlich ist. Bei ungewöhnlichen Beobachtungen ist es in jedem Fall ratsam, den Tierarzt zu kontaktieren.

Zwar wurde die jährliche Gültigkeit der Tollwutimpfung von einer dreijährigen Gültigkeit abgelöst, da Deutschland als tollwutfrei gilt. Jedoch sollte die Erkrankung nicht unterschätzt werden. Bei Tollwutverdacht sind Behandlungsversuche verboten. Zudem ist diese Virusinfektion anzeigepflichtig. Wenn ein Kontakt mit einem tollwutkranken oder tollwutverdächtigen Tier vermutet wird, kann eine Quarantäne oder sogar eine Tötung angeordnet werden – es sei denn, der Hund ist nachweislich gegen Tollwut schutzgeimpft.

Auch Leptospirose wird häufig durch Wildtiere übertragen. Zudem beherbergen verschmutzte Tümpel, Teiche und Gräben gerne das Bakterium. Leptospirose kann schwere Organschäden verursachen und bei ungeimpften Tieren zum Tode führen. Zudem handelt es sich hierbei um eine Zoonose – Leptospirose ist auf den Menschen übertragbar. Dr. Tim Kaiser, Tierklinik Werl


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