Milch und ihre Werte



Die Nachfrage nach laktosefreien Produkten steigt. Zahlen der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) zeigen, dass nur 20 % der Personen, die Lebensmittel ohne Milchzucker kaufen, auch laktoseintolerant sind. „Das ist ein interessantes Phänomen“, wertete GfK-Mitarbeiter Dietmar Pech-Lopotta, der die Ergebnisse der Verbraucherbefragungen beim Milchforum der Landesvereinigung Milch NRW vorstellte. Offenbar besitzt Laktosefreiheit ein hippes bzw. gesundes Image.

Ein anderes Ergebnis der Studien: Der Geschmack steht für Konsumenten an oberster Stelle. Neben Qualität ist wichtig, dass Lebensmittel ästhetisch sind, Genuss verschaffen und „Lifestyle“ verkörpern. Das gelingt zum Beispiel mit Bioprodukten, Regionalmarken oder fair gehandelten Gütern.

Drei Strategien fürs Image

Um das Image von Milch an sich ist es erschreckend bestellt, meint Brigitte Fuchs. „Milch ist ein Basisprodukt, das an wahrgenommener Qualität verliert“, sagt die Geschäftsführerin einer Düsseldorfer Marketingagentur. Das sei dramatisch, weil Qualität die Basis für Vertrauen, Akzeptanz und Bekanntheit von Milch darstelle.

Die Expertin nannte beim Milchforum drei Strategien, mit denen die Milchbranche das Image von Milch stärken kann – wenn sie sich zu branchenweiter Kommunikation entschließt.

1. Ziel ist es, die positive Wirkung von Milch wieder stärker in den Köpfen zu verankern.

2. Weiter gilt es laut Fuchs, Milch zu neuer Wertschätzung zu verhelfen, kurz gesagt: Milchtrinken muss cool werden. Dazu muss die Branche vermitteln, dass Milchtrinken emotionale Mehrwerte bietet.

3. Gleichzeitig ist sie in der Pflicht, selbstbewusst und selbstkritisch Position zu beziehen. Transparenz und Glaubwürdigkeit sind die Schlagworte. „Falsche Werbeversprechen fallen einer Branche ganz schnell vor die Füße“, so Fuchs. DQ