Gute Ernte erwartet



Für Getreide insgesamt ergibt sich ausgehend vom aktuellen Monitoring Agricultural Resources (MARS) der EU-Kommission eine Erntemenge von 307,5 Mio. t; das wären 0,9 % mehr als 2013/14 gedroschen worden ist.

Das Weichweizenaufkommen wird auf 138,4 Mio. t geschätzt, was einem Anstieg um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde.

Besonders kräftig, nämlich um 8,6 % auf 71,2 Mio. t, dürfte die Körnermaiserzeugung zulegen. Hingegen sollen mit 55,8 Mio. t etwa 6,8 % weniger Gerste von den Feldern geholt werden. Die Roggenerzeugung wird voraussichtlich um 12,7 % auf 8,9 Mio. t sinken, die Hartweizen­ernte um 5,8 % auf 7,5 Mio. t.

Die Rapssaatproduktion würde den Schätzungen zufolge mit 22,2 Mio. t das Vorjahresniveau um 6 % übertreffen. Für das Zuckerrübenaufkommen ergibt sich ein Zuwachs um 12 % auf 122,6 Mio. t.

Die Steigerung der Erntemenge ist auf eine Ausdehnung der Anbaufläche zurückzuführen, denn die Erträge liegen für fast alle Getreidearten mit Ausnahme von Körnermais unter dem Vorjahresniveau.

So sieht es in Deutschland aus

Für Deutschland zeichnen die EU-Experten ein gemischtes Bild. Sie weisen darauf hin, dass der Juni hierzulande von einer unsteten Witterung geprägt gewesen sei. Während im Norden genügend Niederschläge verzeichnet wurden, registrierten sie im Süden eher trockene Bedingungen bis hin zu Regenmangel, der das Ertragspotenzial beeinträchtigt haben dürfte.

Allerdings glichen die Anfang Juli einsetzenden heftigen Niederschläge nach Berechnungen der Fachleute das Wasserdefizit im Boden deutschlandweit aus. Dadurch hätten sich die Bedingungen für die Sommerungen verbessert, aber mit Blick auf die Qualität des Wintergetreides gebe das feuchtwarme Wetter Anlass zur Sorge, so die Experten.

Was machen die einzelnen Ackerfrüchte?

Bundesweit betrachtet gehen die Experten in Brüssel nun von einem mittleren Weichweizenertrag von 7,74 t/ha aus, womit die Vorjahresmenge um 3,2 % verfehlt würde, der Fünfjahresdurchschnitt aber um 3,5 % übertroffen. Die Wintergerste in Deutschland ist meist vorzeitig abgereift, und die regenbedingt geringfügig verzögerte Ernte dürfte sich kaum negativ auf die Erträge auswirken. Hier wird von einem mittleren Ertrag von 6,74 t/ha ausgegangen, nach 6,93 t/ha im Vorjahr.

Im Gegensatz zu Wintergerste befindet sich die hiesige Sommergerste den EU-Fachleuten zufolge noch in der Abreifephase. Hier wird ein durchschnittlicher Ertrag von 5,23 t/ha erwartet; das wären 3,5 % weniger als 2013.

Mais dürfte nach Ansicht der Experten während der anstehenden Blütephase von der guten Bodenfeuchtigkeit profitieren. Entsprechend wird ein Ertragsplus gegenüber 2013 von 12,6 % auf 9,94 t/ha vorausgesagt, womit das Fünfjahresmittel um 2 % übertroffen würde.

Für den Raps rechnen die Fachleute mit durchschnittlich 4,17 t/ha; das wären 10,7 % mehr als im langjährigen Mittel und 5,7 % mehr als 2013. AgE