Eine durchwachsene Bilanz

37. Spargeltag der Landwirtschaftskammer NRW in Straelen: Die Mitglieder der Spargelbaugenossenschaft Walbeck blicken auf eine zweigeteilte Spargelsaison zurück.

Auf eine zweigeteilte Spargelsaison blickten die Mitglieder der Spargelbaugenossenschaft Walbeck auf dem 37. Spargeltag der Landwirtschaftskammer NRW in Straelen zurück.

In diesem Jahr hat die Witterung mit extrem starken Temperaturschwankungen, Starkniederschlägen und Trockenheit einen großen Einfluß auf die Entwicklung der Spargelbestände gehabt. „Wir hatten 2016 eine schwierige Spargelsaison“, sagte Franz-Peter Allofs, Vorsitzender der Genossenschaft. Beim sehr frühen und frühen Erntetermin der mit Folie abgedeckten Bestände habe alles gepasst. Ausreichende Mengen konnten zu hohen bis sehr hohen Preisen vermarktet werden.

Ab Pfingsten fielen die Preise aber ins Bodenlose und erholten sich bis zum Ende der Stechsaison nicht mehr. Allofs führte dies auf die warme, sonnige Witterung ab Mitte Mai zurück. „Diese hat das Wachstum sehr gefördert, sodass die großen Erntemengen bei einer zudem stark gefallenen Nachfrage nicht mehr zu vernünftigen Preisen vermarktet werden konnten“.

Verfrühung ist richtig, aber…

Das Jahr 2016 hat gezeigt, dass die Verfrühung der Ernte mit Schwarz-weiß-Folie bzw. Minitunneln bis hin zu Dreifachabdeckungen richtig und notwendig ist. „Der Verbraucher will im April seinen Spargel und nicht erst im Mai und Juni.“
Trotzdem warnte der Vorsitzende davor, noch weitere Flächen zu verfrühen. Dies sei aufgrund der hohen Kosten nicht zu empfehlen, da bei steigenden Erntemengen auf der auf 22 000 ha gestiegenen Ertragsfläche in Deutschland bei den Preisen nur wenig Luft nach oben vorhanden sei.

Die Anbauer sollten zudem den Mindestlohn, der ab dem 1. Januar 2017 auf 8,60 € je Stunde steigt, berücksichtigen. Die Steigerung entspreche 13 bis 15 Cent/kg Verkaufsware. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, die Arbeitsleistung der Stecher durch eine gute Ausbildung und Anlagenvorbereitung zu erhöhen. Dies zeigt folgende Rechnung: Bei 8 kg Stechleistung betragen die Lohnkosten 1,07 €/kg, bei 12 kg nur noch 0,72 €/kg. Dieser Unterschied von 35 Cent/kg summiert sich auf 2100 €/ha.

Gute Aussichten

Die Aussichten für das nächste Jahr sind nach Ansicht des Vorsitzenden positiv. Die Bestände habe die Starkregen im Juni gut verdaut und das Spargelkraut hat sich gut entwickelt, so dass die Pflanzen genügend Reservestoffe für das nächste Jahr einlagern können. Damit sind die Aussichten auf gute Erträge und Qualitäten auch für 2017 gut. ekg

Einen ausführlichen Bericht über den Straelener Spargeltag lesen Sie in Wochenblatt-Folge 50/2016.