BUND: Demonstranten entlohnt, nicht "gekauft"

Hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Demonstranten gegen Glyphosat „eingekauft“? Entprechende Medienberichte wies der BUND zurück, räumte aber ein, Helfern eine Aufwandsentschädigung gezahlt zu haben.


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Vorwürfe zurückgewiesen, Demonstranten für Proteste gegen das Herbizid Glyphosat „eingekauft“ zu haben. Dies sei auch bei anderen Protesten in der Vergangenheit nicht getan worden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hatte in ihrer Samstagsausgabe berichtet, dass Aktivisten, die kürzlich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt mit Transparenten gegen Glyphosat vor einem Konferenzgebäude in Berlin empfangen wollten, bezahlt worden sein sollen.

BUND: Verfälschte Fakten

Der BUND erklärte auf Nachfrage des Nachrichtendienstes Agra-Europe, dass er – wie jede andere Organisation – selbstverständlich Dienstleister wie Fotografen vergüte. Bei der Aktion vor der Kalkscheune sei zwei Helfern eine Aufwandentschädigung gezahlt worden. Diese hätten sechs Stunden lang einen 12 m hohes Banner am Kran gesichert und dafür einmalig je 50 € erhalten. Die Aussage, „der Protest ist in Teilen eingekauft“, verfälsche daher die Fakten, so die Umweltorganisation.

Derweil hängt die neuerliche Zulassung des Herbizidwirkstoffs weiter in der Luft. Vergangene Woche war es in Brüssel im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tier, Nahrungs- und Futtermittel (PAFF) nicht zur vorgesehenen Abstimmung über die Neuzulassung von Glyphosat gekommen, da keine qualifizierte Mehrheit für eine Verlängerung „absehbar“ gewesen war. Entscheidend dabei war, dass sich die Bundesregierung bei einer Abstimmung enthalten hätte, da es keine einheitliche Position der Berliner Koalition gibt. Während Schmidt für eine Verlängerung der Zulassung ist, lehnen dies Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel ab. AgE