Antibiotika in der Nutztierhaltung

Die Frage, wie viel Antibiotika tatsächlich in der Nutztierhaltung eingesetzt wird, sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. Repräsentative Daten liefert jetzt eine Studie, für die Verbrauchsmengen in mehr als 2.000 Nutztierhaltungen erfasst wurden. Eines der Ergebnisse: Masthähnchen erhalten an im Schnitt 10 von 39 Tagen ihrer Mast einen antibiotischen Wirkstoff.

In der Studie haben Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover und der Universität Leipzig ermittelt, dass ein Mastschwein in Deutschland innerhalb seiner etwa 115-tägigen Mast an durchschnittlich 4,2 Tagen mit einem antibiotischen Wirkstoff behandelt wird.

Ein Masthähnchen wird in Deutschland im Durchschnitt 39 Tage lang gemästet. In dieser Zeit wird den Tieren im Durchschnitt an 10,1 Tagen ein antibiotischer Wirkstoff verabreicht. Von den Kälbern erhält hingegen rechnerisch nur etwa jedes dritte Tier pro Jahr eine Behandlung von drei Tagen.

Antibiotika-Einsatz pro Tier abschätzbar

Grundlage der Studie bilden Daten aus dem Jahr 2011. Für mehr als 2.000 Nutztierhaltungen (Rinder, Schweine, Masthähnchen) wurde erfasst und dokumentiert, welche Antibiotika an welche Tierarten wie oft abgegeben bzw. verabreicht wurden.

Da die verbrauchten Arzneimittel bzw. Wirkstoffmengen separat für die Tierarten erfasst wurden, ist es möglich, den durchschnittlichen Antibiotikaeinsatz pro Tier abzuschätzen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der TiHo Hannover, der Universität Leipzig und des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), das die Studie gefördert hat.