„Am 2. Mai ist Ruhe im Revier“



Früh morgens noch vor Sonnenaufgang um 4.30 Uhr besteigen jedes Jahr am 1. Mai 12 bis 15 Jäger in einem Seppenrader Revier die Hochsitze und Leitern. Denn es ist der erste Tag, an dem die Jagd auf Rehböcke erlaubt ist.

Normalerweise machen sich an diesem Termin die Waidmänner einzeln auf den Weg zu den Ansitzen. Doch in dem 600 ha großen Niederwildrevier im Kreis Coesfeld setzt Pächter Dr. Rolf Egermann seit mehr als zehn Jahren auf den gleichzeitigen Ansitz. „Dies ist das einzige Mal bis zur Blattzeit im Juli, an dem wir Rehböcke jagen“, erklärt der Jagdaufseher Bernd Heming. So werde das Wild im Revier nur an diesem Tag beunruhigt und nicht immer wieder zwei bis dreimal in der Woche, weil ein Jäger zum Hochsitz läuft.

Jagdzeiten
Rehböcke dürfen in NRW vom 1. Mai bis zum 15. Oktober bejagt werden. Schmalrehe sind im Mai frei sowie von September bis Ende Januar.

Im Visier sind am 1. Mai vor allem schwache und kleinere Böcke. Das sei wichtig, damit sich die starken Exemplare vermehren können. Auf der Strecke liegen je nach Witterung ein bis drei Böcke. „Es gab auch schon einmal Jahre, in denen wir nichts geschossen haben, weil es geregnet oder gestürmt hatte“, erinnert sich Bernd Heming.

Schmal­rehe, die im Mai auch Jagdzeit haben, stehen nicht zum Abschuss. Denn durch das Seppenrader Revier führen zwei viel befahrene Bundesstraßen, auf denen es immer wieder zu Fallwild kommt, trotz Rehwildbejagung.

Auch wegen des hohen Fallwild­anteils befürworten Dr. Egermann und Heming die gemeinsame Jagd am erst möglichen Termin: Dann landen die Böcke nicht auf der Straße, sondern im Kochtopf. Schließlich wollen die Seppen­rader Jäger auch auf diesem Weg für ihre Hegebemühungen entlohnt werden. Prö