Walnüsse: Frisch geschüttelt

Katrin Kley hat einen Lieblingsbaum: die Walnuss. 170 Exemplare pflanzte sie rund um ihren Hof. Nun steht die erste große Ernte an.

Ein Hoffest der besonderen Art veranstaltete die Garten- und Landschaftsarchitektin Katrin Kley am vergangenen Samstag. Sie lud zur Walnussernte nach Norddinker ein. Die Walnuss ist in Westfalen zwar als Hofbaum bekannt, nicht aber als Plantagenbaum. „Veredelte Walnussbäume, wie ich sie gepflanzt habe, sind eher für das milde Klima Südwestdeutschlands geeignet“.

Veredelte Sorten

Die gelernte Gärtnerin wagte dennoch in Norddinker den Versuch, eine Walnuss-Plantage anzulegen. "Von den Blättern und Schalen über die Nüsse bis zum hochwertigen Holz ist alles nutzbar“, sagt Katrin Kley. Über eine Spezialbaumschule kaufte sie veredelte Walnussbäume, die besonders große, aromatische Nüsse hervorbringen. Dabei setzte sie vor allem auf drei Sorten:

  • Moselaner Walnuss (Nr. 120) – sie gilt unter Kennern als eine der besten deutschen Sorten, die jährlich ausgeglichene Erträge liefert.
  • Geisenheimer Walnuss (Nr. 26) – ist ein reichtragender, vergleichsweise kleinkroniger Baum, der für einen veredelten Walnussbaum recht kleine Nüsse hervorbringt.
  • Kurmarker Walnuss (Nr. 1247) – sie liefert mittelgroße bis große Früchte. Wegen des frühen Austriebs der Blüten ist die Sorte aber spätfrostgefährdet.

Bezugsquellen:
Veredelte Walnussbäume sind in westfälischen Baumschulen nur mit Glück oder auf Vorbestellung zu bekommen. Es gibt aber einige Baumschulen, die die Bäume an Kunden versenden. Im Internet haben wir beispielsweise folgende Anbieter gefunden:
www.nussspezialist.de
www.klosterhof-walnussveredlung.de
www.gartenwebshop.eu
www.gartencenter-shop24.de

Aufwendige Erziehung

Veredelte Walnussbäume wachsen in der Jugend vergleichsweise langsam. „Viel arbeitsaufwändiger als ich dachte, war die Erziehung der Bäume“, berichtet die Gärtnerin. Ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung schnitt sie die Seitentriebe unter 1 m Höhe nahe am Stamm ab, damit die Bäume eine lichte, kräftige Krone entwickeln.

Geduld gefragt

Den Rückschnitt nahm sie im Spätsommer vor, weil dann aus den Schnittwunden nur wenig Saft austritt und sie bis zum Winter verheilen. Etwa ab dem fünften Standjahr blühen die Walnussbäume erstmals und tragen Früchte. Nennenswerte Ernten sind frühestens nach zehn Jahren zu erwarten. La

Mehr Infos zur Pflege und Verwertung finden Sie in Wochenblatt Ausgabe 40/2015.