Remmel: "Erntebilanz besser als erwartet"

Zum Erntedankfest zog der Düsseldorfer Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel eine überraschende Bilanz: "Die Ernte fiel besser aus als erwartet." Und: "Die Landwirtschaft im Land ist insgesamt gut aufgestellt."

Zum Erntedankfest zog der Düsseldorfer Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel eine überraschende Bilanz: "Die Ernte fiel besser aus als erwartet." Und: "Die Landwirtschaft im Land ist insgesamt gut aufgestellt."

Die Bilanz der bisherigen Ernte fällt für Nordrhein-Westfalen deutlich besser aus als noch vor einigen Monaten erwartet. Das teilte das Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft in Düsseldorf mit. Bei Wintergerste, Weizen und Roggen haben demnach die landwirtschaftlichen Betriebe ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielen können. Auch für Kartoffeln und Mais zeichne sich „eine zufriedenstellende Ernte“ ab“, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel in Düsseldorf. Weiter sagte der Minister:

„Die Ernte 2015 hat aber auch gezeigt, dass die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen insgesamt gut aufgestellt ist und als Teil der heimischen Ernährungsindustrie eine wichtige Stütze für Wachstum und Beschäftigtenzahlen ist.“

Die Landwirtschaft in NRW
Nordrhein-Westfalen ist nach Niedersachsen und Bayern das drittgrößte Agrarland in der Bundesrepublik. Die Land- und Ernährungswirtschaft bieten in NRW rund 400.000 Menschen Arbeit. "Damit gehören sie zu den größten Arbeitgebern in unserem Land", so das Ministerium. Knapp die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt, allerdings mit regionalen Unterschieden: Das Münsterland ist von je her ein starker Standort der Tierhaltung. Im Rheinland dominiert der Ackerbau, der Anbau von Obst und Gemüse sowie der Zierpflanzenanbau. Am Niederrhein sind die Milcherzeugung und der Gartenbau die wichtigsten Agrarzweige. Im Bergischen Land, in der Eifel sowie im Sauer- und Siegerland überwiegt die Haltung von Milchvieh und Mastrindern und auch die Forstwirtschaft spielt hier eine bedeutende Rolle. Derzeit gibt es rund 34.000 landwirtschaftliche Betriebe in NRW.

Besser als der Bundestrend

Nach Angaben des Ministeriums liegt die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich mit ihren Erträgen der diesjährigen Erntebilanz auf Platz zwei. Die fehlenden Niederschläge haben allerdings zu örtlichen Unterschieden bei Menge und Qualität geführt. Besonders auf den leichten Sandböden mussten erhebliche Einbußen verzeichnet werden. Die offizielle Erntebilanz im Überblick:

  • Wintergerste: Bei einer Anbaufläche von 137.000 Hektar lag der Ertrag im Landesdurchschnitt bei 8,4 t/ha, Das übertrifft sowohl das Vorjahresergebnis als auch das langjährige Mittel deutlich.
  • Winterweizen: Bei der wichtigsten Getreideart in NRW wurde ein Ertrag von 8,9 t/ha erzielt – weniger als 2014, aber 4,3 % mehr als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre.
  • Roggen und Triticale: Beide Getreidearten brachten mit jeweils 7,2 t/ha etwas weniger ein als im letzten Jahr, lagen aber über dem sechsjährigen Durchschnitt.
  • Hafer: Die Erntemenge beim Hafer ist aufgrund der zurückgehenden Anbaufläche seit Jahren rückläufig. 2015 wurde ein Ertrag von 6 t/ha erreicht. Der größte Anteil der Ernte wird für Pferdefutter verwendet, nur eine geringe Menge wird zu Haferflocken verarbeitet.
  • Kartoffeln: Unter den sehr trockenen Bedingungen und der teilweise großen Hitze litten insbesondere die Frühkartoffeln, die unterdurchschnittliche Erträge brachten. Ähnliche Ergebnisse sind auch bei den mittelfrühen und späten Kartoffelsorten zu erwarten. Die Landwirte in Nordrhein-Westfalen bestellen 26.300 Hektar mit Kartoffeln, das ist die drittgrößte Kartoffelfläche in Deutschland.
  • Sonderkulturen: Trotz kühler Temperaturen im Frühjahr und geringer Niederschlagsmengen im Mai konnten die Spargelbetriebe im Land mit 17.900 t Spargel eine überdurchschnittliche Ernte einfahren. Außerdem wurden 33.700 t geerntet – aufgrund des kühlen Frühjahrs und der geringen Wassermengen seien die Erdbeeren in diesem Jahr laut Ministerium "etwas kleiner als üblich". Str.