Ostwig und Kückelheim: Dorfkneipen dank Ehrenamt

Zahlreiche Gaststätten vor allem in Dörfern und ländlichen Kleinstädten Westfalens haben es schwer und schließen ihre Tore. Damit verlieren viele Dörfer ihre Mitte – und einen wichtigen Ort des geselligen Beisammenseins und des wechselseitigen Austausches. Doch mancherorts gibt es erstaunliche Initiativen.

In Ostwig zum Beispiel, einem kleinen Ort zwischen Meschede und Brilon im nördlichen Sauerland: Dort hat vor Jahren die letzte Kneipe geschlossen. Seit Ende 2011 können die Einwohner wieder in gemütlicher Rund ein Bier trinken gehen. Rund 45 ehrenamtliche Wirte stehen abwechselnd hinter dem Tresen der Gaststätte "Kumm rin". Sie wird ehrenamtlich vom Heimat- und Förderverein betrieben.

Ledersofa und Kickertisch

Im Dezember 2011 feierte die Schänke Eröffnung. Donnerstags bis sonntags übernehmen abwechselnd rund 45 Hobby-Wirte abends ehrenamtlich den Thekendienst.

Montags bis mittwochs bleibt die Kneipe geschlossen ebenso wie an Tagen, an denen die Vereine im Ort große Veranstaltungen durchführen. Schließlich soll die Kneipe keine Konkurrenz zu den Aktivitäten im Ort darstellen. Speziell für die jungen Ostwiger gibt es im hinteren Bereich der Kneipe eine Sitzecke mit roten Ledersofas und einem Kickertisch.

Ein "KüBeL" als Dorftreff

Ein anderes Beispiel heißt "KüBeL" und liegt in Kückelheim bei Eslohe im Hochsauerlandkreis. Das Kürzel steht für: "Kückelheimer Begegnungslokal". Es wurde Anfang dieses Jahres eröffnet und ist Treff vor allem für die drei Esloher Ortsteile Kückelheim, Dormecke und Niedermarpe mit ihren insgesamt rund 430 Einwohnern.

Unter anderem mit Fördergeldern aus dem EU-Leaderprogramm (27.000 €) sowie einer Möbel- und Inventar-Spende der Koenig‘schen Stiftung in Eslohe im Wert von 5.000 € wurde ein Teil der örtlichen Schützenhalle zur Kneipe umgebaut.

Träger der Kückelheimer Ehrenamtskneipe ist der Schützenverein. Auch im "KüBeL" sind rund 45 ehrenamtliche Wirte aktiv und an die Jugend haben die Dorfbewohner ebenfalls gedacht.

• Mehr über die Hintergründe der beiden ehrenamtlich betriebenen Dorfkneipen lesen Sie in unserer Reportage im aktuellen Wochenblatt, Folge 43, vom 24. Oktober.