Kinder – große Hilfe auf dem Hof?

Viele Kinder tun es freiwillig: Sie helfen gern auf dem elterlichen Betrieb mit. Wir haben zwei Familie gefragt: "Müssen Ihre Kinder auf dem Hof helfen?" Die Eltern sind unterschiedlicher Ansicht.

Viele Kinder tun es freiwillig: Sie helfen gern auf dem elterlichen Betrieb mit. Wir haben zwei Familie gefragt: "Müssen Ihre Kinder auf dem Hof helfen?" Die einen haben zwei Jungen, die leidenschaftlich gern draußen anpacken. Bei der anderen sind es Mädchen, die mit der Arbeit auf dem Hof nicht viel am Hut haben. Sie haben andere Pflichten.

Um es vorwegzunehmen: Es spricht rechtlich nichts dagegen, dass Kinder zu Hause helfen, um ihre Finanzen aufzubessern, oder weil sie Spaß an der Sache haben. Allerdings ist nicht alles erlaubt. Die Verordnung über den Kinderarbeitsschutz verbietet Arbeit für Kinder unter 13 Jahren. Der Gesetzgeber will Kinder vor Ausbeute schützen.

Für manchen jungen Menschen unter 13 Jahren ist das bitter. Streng genommen hat er keine Chance, etwas „Kohle zu verdienen“. Doch er kann aufatmen. Das Gesetz gilt nur für Arbeit außerhalb der Familie. Leichte Tätigkeiten und freiwillige Hilfe auf dem elterlichen Hof und im Haushalt sind in Ordnung. Entscheidend ist, dass die Tätigkeiten nicht gefährlich und physisch oder psychisch belastend sind.

Anpacken? Na, klar!

Michael und Alexander wollen beide einmal Bauer werden. Für die Brüder gibt es nichts Schöneres, als auf dem elterlichen Hof zu helfen: Ställe misten, Boxen sauber machen und kalken, melken, Kälber füttern, Eier sammeln. Sie fegen die Futtergänge und machen die Tröge sauber.

Sie decken das Silo ab, schneiden es und legen es den Tieren mit der Hand und der Schubkarre oder dem Futterwagen vor. Selbst beim Schlachten und Zerlegen auf dem Betrieb mit Direktvermarktung arbeiten sie den Erwachsenen zu.

Das findet auch der Großvater gut: „So lernen sie recht spielerisch, was Arbeiten ist und gewöhnen sich an die körperliche Tätigkeit.“ Die Mutter der beiden Jungen ist seit drei Jahren für die Ausbildung auf dem Hof zuständig und weiß: „Viele Jugendliche bringen zwar viel Köpfchen für die Ausbildung mit, doch sie müssen erst einmal lernen, den Arbeitstag körperlich durchzuhalten.“

Bei allem Eifer, den Michael und Alexander an den Tag legen, schauen der Altbauer und die Eltern genau, was die beiden anpacken. Es sei fast alles erlaubt, solange die Arbeit sie nicht überfordert und sie es freiwillig tun.

Pferde und Haushalt

Anders sieht es für die Zwillinge Marie und Franziska aus. Sie müssen draußen nicht mithelfen. Sie sollen sich in erster Linie um ihre Pferde kümmern. Dafür haben sie aber im Haus ein paar Aufgaben: Staub saugen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, abtrocknen, ab und zu beim Essenzubereiten helfen, etwa Salat schnippeln, Pudding kochen oder Kuchen backen. Außerdem wissen die Mädchen, durch Helfen können sie sich etwas verdienen. Jäten sie im Garten, harken Laub oder helfen im Kuhstall, dann gibt es ein paar Euro. rk

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in Wochenblatt-Folge 35/2015 ab Seite 80.