Gute Manieren im Handwerk

Der Handwerker kommt – ein Grund für Freudensprünge ist dieser Termin nicht. Für den einen oder anderen Wochenblatt-Leser "lässt der Umgangston zu wünschen übrig".

Ein gepflegtes Äußeres, ein höflicher Umgangston und Sauberkeit entscheiden, ob der Handwerker wieder ins Haus kommen darf. Wir haben ein paar Wochenblatt-Leser nach ihren Erfahrungen mit Handwerkern gefragt.

Überwiegend positiv fiel das Echo der Befragten über das fachliche Können der fleißigen Helfer aus. Schlechter sieht es für die Handwerker beim Umgang mit Kunden aus. Es kommt den Kunden eben nicht nur auf das Fachliche an, sondern auch auf das „Zwischenmenschliche“.

Das nervt:

  • Handwerker verspätet sich um mehrere Stunden oder kommt gar nicht zum Termin.
  • Er informiert den Auftraggeber nicht, wenn er sich verspätet.
  • Terminabsprache dauert lange.
  • Handwerker bedankt sich am Telefon nicht für den Auftrag.
  • Er kommt, ohne „Guten Morgen“ oder „Hallo“ zu sagen.
  • Handwerker verschwindet zum Feierabend, ohne sich zu verabschieden; beginnt morgens mit der Arbeit, ohne sich anzumelden.
  • Für bereitgestellten Imbiss bedankt er sich nicht.
  • Der Handwerker benutzt die Toilette, ohne wenigstens zu fragen.
  • Er meckert und flucht viel während der Arbeit; hat generell einen schroffen Umgangston.
  • Überschuhe fehlen, obwohl die Arbeitsschuhe schmutzig sind.
  • Der Handwerker hinterlässt einen „Saustall“ (Müll dagelassen und den Platz nicht gesäubert).

Dem Ärger vorbeugen

Unsere Leser verraten, wie sie mit Ärger umgehen:
Kontrolle: „Ich gucke von Zeit zu Zeit, ob die Arbeit so erledigt wird, wie ich es mir wünsche“, sagte eine Landfrau aus Oelde.
Regional: „Ich nehme seit Jahren den Handwerker vor Ort. Dem vertraue ich, und der ist nett“, verrät eine ältere Landfrau aus Herford ihr Rezept für ein gutes Verhältnis zum Handwerker.
Termine: „Ich biete dem Handwerker immer mehrere Termine an“, berichtet eine Bauersfrau aus Ahlen. So räumt sie langwierige Terminabsprachen aus dem Weg.
Verschmutzung und Schäden: Sofort beim Chef anrufen, wenn Kartons, Müll und grober Schmutz liegengeblieben sind oder Schäden durch den Handwerker entstanden sind, lautet ein Tipp aus Bochum.
Manieren: Hierzu eine klare Ansage aus dem Märkischen Kreis: „Wenn ich finde, dass sich der Handwerker nicht ordentlich verhält, beschwere ich mich beim Chef und wechsle das Unternehmen.“
Das ist genau richtig. „Für Handwerker gelten die allgemeinen Verhaltensregeln“, sagt Christopher Kunke, Rechtsanwalt bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf. rk

Zu diesem Beitrag lesen Sie im Wochenblatt 30/2016, Seite 76, "Knigge für Handwerker"