Eiweißbrot als Alternative geeignet?

Zurzeit liegen Ernährungsformen mit geringem Kohlenhydratanteil im Trend. Doch den Deutschen fällt hierbei vor allem der Verzicht auf Brot schwer. Aus diesem Grund bieten zahlreiche Bäckereien inzwischen kohlenhydrat­arme Brote mit einem hohen Eiweißanteil an.

Für einige ist die kohlenhydratarme Ernährung eine Therapiemethode, die bei verschiedenen Erkrankungen helfen soll, andere möchten auf diese Weise ihr Körpergewicht reduzieren. Aber ist Brot mit einem hohen Eiweiß- und niedrigem Kohlenhydratanteil eine empfehlenswerte Alternative zu herkömmlichem Brot?

Viel Gluten im Eiweißbrot

Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) hat festgestellt, dass viele Eiweißbrote hohe Mengen des Klebereiweißes Gluten enthalten. Dies ist in geringeren Mengen auch in herkömmlichen Broten enthalten und für einen gesunden Menschen nicht problematisch.

Lediglich Menschen, die unter Zöliakie leiden, reagieren bereits auf kleinste Mengen Gluten empfindlich und die Darmschleimhaut entzündet sich. Ein Bestandteil des Glutens, das Gliadin, erhöht die Durchlässigkeit des Darmes für Fremdstoffe.

Zwar ist dieser Effekt im Darm gesunder Menschen schwächer ausgeprägt als bei Zöliakiepatienten. Nach Angaben der FET ist es aber nicht auszuschließen, dass der regelmäßige Genuss von glutenreichem Brot die Darmdurchlässigkeit auf Dauer auch bei Gesunden stört. Das könnte dazu führen, dass Fremdstoffe wie Keime oder Allergene die Darmschleimhaut passieren und das Immunsystem in der Darmwand aktivieren.

Langfristige Effekte noch nicht untersucht

Untersuchungen oder Erfahrungen, wie sich ein regelmäßiger Konsum von Eiweißbrot langfristig auf den Organismus auswirkt, gibt es nicht, da es sich dabei um ein neuartiges Produkt handelt. Deshalb rät die FET, glutenreiches Brot mit Vorsicht zu genießen. Ihr Rat lautet: Lieber ein paar Scheiben weniger, dafür aber traditionell gebackenes Brot essen.


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