Ein Neuling im Kohlbeet

Kennen Sie Flower Sprouts? So heißt eine viel versprechende Neuzüchtung aus Rosenkohl und Grünkohl.

Warum ist noch kein anderer Gärtner auf die Idee gekommen? Die meisten wissen doch: Alle Kohlarten lassen sich untereinander kreuzen. Das englische Saatgutunternehmen Tozer Seeds wendete die altbekannte Regel an und kombinierte zwei typische Winterkohlarten miteinander: Grünkohl und Rosenkohl. Die neue Kohlart hat stark gekrauste Blätter und ist dunkelviolett. Aus der Nähe fällt auf, dass an den schlanken Stielen der Kohlpflanzen kleine Köpfe mit krausen Blättern wachsen. Die Briten nennen ihr neues Gemüse Flower Sprouts, was zu Deutsch so viel heißt wie Blumensprosse. Der Name leitet sich vom englischen Wort „Brussels Sprout“ für Rosenkohl und von dem blütenartigen Aussehen der Minikohlköpfe ab.

Ideal für den Garten

Zwei Saatgutanbieter haben Flower Sprouts für Hobbygärtner im Programm. Der Anbau lohnt sich, auch wenn das Saatgut noch vergleichsweise teuer ist. Denn das Kohlgemüse lässt sich ohne viel Aufwand kultivieren. Wichtig zu wissen: Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort. Wichtig sind eine gleichmäßige Bewässerung und eine ausgewogene Nährstoffgabe mit Volldünger. Eine Vorkultur im Warmen ab Ende März ist empfehlenswert. Ab Anfang Mai lassen sich die Jungpflanzen ins Beet setzen. Die Ernte beginnt ab Oktober und kann in mehreren Etappen erfolgen. Der Kohl übersteht leichte Nachtfröste recht gut.

Vielseitig zu verwenden

Die Röschen der Flower Sprouts sehen aus wie Miniwirsing und entwickeln sich direkt am Stiel in den Blattachseln. Sie haben stark gekrauste, violette Blätter. Die kleinen Kohlköpfe schmecken roh oder gedünstet. Nach kurzem Blanchieren eignen sie sich als dekorative Salatzutat. La

Bezugsquellen für Saatgut und weitere Informationen über das neue Kohlgemüse finden Sie im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 49/2016, vom 8. Dezember 2016.