Ein Landwirt geht in die Luft

Mit einem Flugzeug in den Himmel aufzusteigen, das ist für Landwirt Ludwig Weddeling-Gerding das Größte. Was ihn daran so fasziniert, erzählte er uns auf dem Flugplatz.

Mit einem Flugzeug in den Himmel aufzusteigen, das ist für Landwirt Ludwig Weddeling-Gerding aus Borken das Größte. Was ihn daran so fasziniert, erzählte uns der 58-Jährige auf dem Flugplatz.

Als Landwirt einen Pilotenschein für Segelflieger zu machen – aus Sicht von Ludwig Weddeling-Gerding aus Borken passt das perfekt zusammen. Denn wie in der Landwirtschaft geht es auch beim Segelfliegen darum, die Natur genau im Blick zu haben, auf Veränderungen zu reagieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Hinzu kommt, dass die Vogelperspektive einem interessante Einblicke gewährt. „Aus dem Flieger sehe ich genau, wo es zu trocken ist oder wo ich mit dem Düngerstreuer nicht gewesen bin“, erzählt der 58-Jährige schmunzelnd.

Beim ersten Mal Tüte gebraucht

Die Kräfte, die während des Segel­fliegens auf den Körper wirken, sind gewöhnungsbedürftig. Gerade bei Anfängern kommt es daher vor, dass sie sich übergeben müssen. Ludwig Weddeling-Gerding ging es nicht anders. „Beim ersten Mal habe ich auch eine Tüte gebraucht. Nach einer halben Stunde war Schluss“, erinnert er sich. Damals war der Landwirt Anfang 40.

Doch diese Erfahrung konnte seine Begeisterung nicht dämpfen. Er entwickelte den Ehrgeiz, die Prüfung für den Pilotenschein abzulegen. „Hätte ich vorher gewusst, welcher Zeitaufwand dahintersteckt, hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht“, sagt er rückblickend.

Gerade Gülle gefahren

Wer nicht selbst in der Luft ist, hilft dabei, den Flugbetrieb am Boden in Gang zu halten. Jeder Segelflieger ist beispielsweise darin ausgebildet, die Seilwinde zu bedienen. Plant jemand einen langen Streckenflug, muss ein Vereinskollege als Rückholer parat stehen: Mit einem speziellen schmalen Anhänger hinter dem Auto fährt er los und sammelt Pilot samt Flugzeug nach der Landung wieder ein. Die Flügel des Seglers lassen sich für den Transport abmontieren.

An seine erste Landung außerhalb des Flugplatzes bei einem solchen Langstreckenflug erinnert Ludwig Weddeling-Gerding sich noch genau: „Als Landwirt hat man einen guten Überblick darüber, welche Wiesen und Äcker für eine Landung infrage kommen. Damals hatte ich mir einen Stoppelacker ausgeguckt. Erst nach der Landung habe ich gemerkt, dass der Berufskollege Gülle gefahren hatte.“ Bar

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt Folge 29 ab Seite 84.