Die Stimme im Griff

Wer vor Aufregung oder Wut mit schriller Stimme spricht, wird als Frau inhaltlich nicht ernst genommen. Tipps für den Umgang mit der eigenen Stimme gab es beim Landfrauenforum Recklinghausen.

Wer vor Aufregung oder Wut mit schriller Stimme spricht, wird inhaltlich nicht ernst genommen. Tipps für eine tiefe Stimme gab es beim Landfrauenforum Recklinghausen.

Kennen Sie das? Sie sind fürchterlich aufgeregt oder ärgern sich maßlos über etwas. Die Sätze, die Sie sagen wollen, haben Sie sich im Kopf schon parat gelegt. Doch in dem Moment, in dem Sie den Mund aufmachen, ist die gewünschte souveräne Wirkung ihres Auftritts schlagartig dahin. „Die Stimme einer Frau ist von Natur aus etwa eine Oktave höher als die eines Mannes“, erläuterte Sprechcoach Friederike Krumm aus Münster am Dienstag den rund 100 Gästen des Landfrauenforums Recklinghausen.

Nicht mehr für voll zu nehmen

„Frauen wirken dadurch von Prinzip aus aufgeregt. Sind sie wirklich aufgeregt, klingt ihre Stimme schrill und unangenehm fürs Ohr. Dadurch wirken sie hysterisch und nicht mehr für voll zu nehmen“, lautete die ernüchternde Botschaft. Das gilt vor allem für Gesprächsrunden mit Männern. Denn sie reagieren auf schrille Stimmen noch empfindlicher als Frauen. Wer ernst genommen werden möchte, sollte daher trainieren, wie sich die schrillen Bereiche der eigenen Stimme meiden lassen.

Warum klingt Stimme schrill?

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, warum die Stimme unter Stress schrill klingt. Friederike Krumm erläuterte es folgendermaßen: Alle stimmgebenden Organe sind von Muskeln umgeben. Spannen die Muskeln sich an, werden diese Organe eingeengt. Das führt beispielsweise zum berühmten Klos im Hals, dazu, dass die Stimme versagt oder eben schrill wird. Um tief zu klingen, braucht die Stimme mehr Raum. Hauptziel ist es daher, sich zu entspannen. Folgende Übungen können dabei helfen:

  • „Tief durchatmen“, so lautet ein häufiger Rat. Tatsächlich geht es vor allem um das Ausatmen. Wer sich aufrecht hinsetzt und mit geschlossenen Augen bewusst drei Mal tief ausatmet, spürt gleich die Wirkung.
  • Der Kiefermuskel ist der stärkste Muskel in unserem Körper. Sind wir vor Nervosität angespannt, zieht auch er sich zusammen. Wer die Hände an die Wangen legt und die Zähne aufeinander beißt, spürt deutlich, wie er sich nach außen wölbt – hart wie ein Knochen. Um den Muskel zu lockern, fahren Sie auf beiden Seiten mit den Handballen mit sanftem Druck vom Wangenknochen zum Unterkiefer. Eine weitere Übung: Lehnen sie sich im Sitzen nach vorne und schütteln Sie ihren Kiefer aus.
  • Eine Übung, die etwas Überwindung kostet – und vielleicht besser im stillen Kämmerchen durchgeführt werden sollte – ist das tiefe Seufzen. Es lockert das Zwerchfell und löst Anspannungen im gesamten Körper.
  • An unserem Fingerkuppen befinden sich Nervenenden, die eine Wirkung auf unsere Atmung ausüben. Legen Sie die Fingerkuppen beim Sprechen aneinander. Das wirkt beruhigend. Bar