Brust abtasten: Fühlen Sie selbst

Ab einem Alter von etwa 20 Jahren sollten Frauen regelmäßig ihre Brust selbst abtasten, um etwaige Veränderungen frühzeitig zu entdecken. Beim Abtasten der Brust geht man am besten schematisch vor.



"Jede Frau sollte sich regelmäßig etwa 20 Minuten Zeit nehmen und ihre Brust in Ruhe auf Veränderungen untersuchen“, sagt Senologe Dr. Akbar Ferdosi aus Greven. Sein Spezialgebiet in der Frauenheilkunde sind Erkranungen der weiblichen Brust. Die Selbstuntersuchung ersetzt jedoch nicht die regelmäßigen Vorsorgekontrollen beim Gynäkologen.

Unterschiedliche Größen der Brust sind in der Regel nicht beunruhigend, sondern normal. Eine mit etwas Öl benetzte oder eingecremte Brust lässt sich meist besser abtasten. Hilfreich ist häufig ein schematischer Ablauf der Selbstuntersuchung, wie der Gynäkologe erklärt.

Brüste betrachten: Stellen Sie sich bei ausreichend starkem Licht nackt vor einen großen Spiegel. Betrachten Sie Brüste, Achselhöhlen und Brustkorb aus zwei verschiedenen Positionen. Zunächst mit hängenden und ein weiteres Mal mit nach oben gestreckten Armen. Betrachten Sie dabei jeweils die Größe, Form und Lage von Brüsten, Brustwarzen und Warzenvorhof. Haben sich Brustwarzen eingezogen oder entzündet? Entdecken Sie Vorwölbungen, Rötungen oder Orangenhaut?

Brüste abtasten im Stehen: Streichen Sie im Stehen mit flach aufliegender Hand jede Brust dreimal ab. Sie können dazu eine Hand unter die abzutastende Brust legen und diese leicht anheben. Tasten Sie mit der anderen flachen Hand in kreisenden Bewegungen die Brust zur Brustwarze hin aus. Dabei untersuchen Sie mit den flach aufliegenden vorderen Fingerabschnitten von Zeige-, Mittel- und Ringfinger die Brust Stück für Stück. Sie können beispielsweise so vorgehen, dass Sie vom äußeren Rand der Brust in gerader Linie zur Brustwarze hin untersuchen.

Im Uhrzeigersinn vorgehen: Hilfreich ist es, wenn Sie dazu die Brust in Ihrer Vorstellung in Viertel einteilen und sich jedes Viertel im Uhrzeigersinn vornehmen.
Knoten können sich in unterschiedlichen Tiefen der Brust befinden. Deshalb führen Sie beim ersten Mal die Kreisbewegungen nur leicht aus. In der zweiten Runde erhöhen Sie den Druck auf das Brustgewebe und fühlen nach verändertem Gewebe oder Knoten. Beim dritten Durchgang üben Sie einen stärkeren Druck aus, der durchaus unangenehm stark sein sollte. Achten Sie auf Veränderungen. Tritt Flüssigkeit aus den Brustwarzen oder zieht sich die Haut an einigen Stellen ein?

Abtasten der Brüste im Liegen: Wiederholen Sie das Ganze im Liegen. Vor allem die untere Brustpartie lässt sich so besser untersuchen. Anschließend überprüfen Sie auch die Achselhöhlen und den Muskel Richtung Brust. Dazu spreizen Sie den Arm ab und untersuchen mit der anderen Hand die Achselhöhle auf Verdickungen. Kommt Ihnen bei der Untersuchung irgendetwas verdächtig vor, lassen Sie dies vom Arzt abklären. Bewahren Sie Ruhe. In den allermeisten Fällen sind die Brustveränderungen gutartig. LHo

Mehr über Veränderungen an der Brust und Brustkrebsrisiko lesen Sie in Wochenblatt-Folge 38/2014 auf den Seiten 90 und 91.


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