Hoftor renovieren

Neue Schrift für das Hoftor

Das Deelentor ist auf vielen Höfen ein prägendes Bauelement. Oftmals erzählen die Inschriften etwas über den Hof und dessen Bewohner. Tipps für den Neuanstrich.

Das Deelentor ist auf vielen Höfen ein prägendes Bauelement. Oftmals erzählen die Inschriften etwas über den Hof und dessen Bewohner, beispielsweise wann das Gebäude errichtet wurde. Fratzen in den Balken sollen das Böse abschrecken, Sprüche dem Gast etwas mit auf den Weg geben.

Zahn der Zeit nagt am Holz

Doch was ist, wenn an diesen Inschriften der Zahn der Zeit nagt und sie unbemerkt verwittern? Oder jemand entdeckt eine alte Inschrift und möchte sie wieder in Szene setzen? Holzbildhauermeisterin Petra Rentrup aus St. Vit im Kreis Gütersloh renoviert solche Schriftzüge.

„Wenn ich Inschriften auf Höfen renoviere, dann müssen die Buchstaben noch erkennbar sein“, erklärt Petra Rentup. Sie weiß, dass es bei kaum lesbaren Einkerbungen in den Balken sehr mühsam ist, die Buchstaben zu rekonstruieren. Es braucht oft auch Zeit.

Eine gute Quelle, um Hinweise auf Namen oder Verse zu finden, sind alte Fotos. Denn früher versammelten sich alle Familienmitglieder gern für eine Fotografie vor dem Dee­lentor.

Inschrift nachziehen

Wer den Schriftzug nicht nur in Holz geschnitzt, sondern auch bunt ausgemalt haben möchte, dem nimmt die Holzbildhauerin diese Arbeit nicht ab. Entweder legt er selbst Hand an oder er vergibt das Malen an einen Fachmann.

Vor der Auswahl der Farbe empfiehlt die Fachfrau, ein Foto vom Hoftor zu machen, und es dann mit den entsprechenden Farben auszumalen. So entsteht ein Eindruck von der Wirkung der Farbe. Petra Rentrup rät zu angemischten, abgetönten Farben. Fertig gemischte Standardfarben hält sie für keine gute Wahl.

Denkmalbehörde fragen

Wer einen Fachmann für die Renovierung einer Inschrift sucht, kann die Denkmalbehörden ansprechen. Die Mitarbeiter dort wissen, wer in der Region sein Handwerk versteht. Auch ortsansässige Zimmerleute kennen sich aus.

Holzbildhauer haben das Schnitzen von Schriften gelernt. Vor Auftragsvergabe sollte man sich Arbeiten des Handwerkers zeigen lassen.

Steht ein Gebäude unter Denkmalschutz, sind vor der Renovierung einer Inschrift die Behörden zu kontaktieren. „Von dort wird vorgegeben, was und wie ich die Balken bearbeiten darf“, erklärt Petra Rentrup.

Schriftbild fotografieren

„Jeder muss selbst entscheiden, ob es ihm die Kosten wert ist, um die Inschrift herrichten zu lassen. Wenn die Buchstaben noch leserlich sind, kann man einige Jahre verstreichen lassen bis zur Renovierung“, berichtet Petra Rentrup. Wenn die Schrift zu verwittern droht, sollte man zumindest mit einem Foto das Schriftbild festhalten, damit die Nachfahren wissen, was dort stand.

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