Ohne die Pferdewiese gesehen zu haben, kann ich nur einige generelle Punkte zur Vermoosung von Grünland aufzeigen. Moose entwickeln sich auf Grünlandflächen insbesondere dann, wenn die normalen Grünlandpflanzen in ihrer Konkurrenzkraft um Platz und Nährstoffe gehemmt sind.
Die Vermoosung wird beispielsweise durch keine oder nur geringe Düngung mit den Nährstoffen Stickstoff, Phosphat und Kali, einem niedrigen pH-Wert, Beschattung im Randbereich durch Bäume und Hecken, Nässe, zu tiefe Beweidung sowie nicht vorhandenes Samenpotenzial im Boden gefördert.
Aus diesem Grund wird Folgendes zur Verdrängung von Moos empfohlen:
- Die oben genannten Ursachen beseitigen.
- Grasnarbe nur noch auf 5 bis 10 cm abfressen lassen.
- Eine Bodenprobe ziehen und auf die Grundnährstoffe untersuchen lassen.
- Die Phosphat- und Kaliversorgung eventuell auf Versorgungsstufe D anheben.
- Den pH-Wert je nach Bodenart auf einen Wert von 5,5 bis 6,5 erhöhen.
- Nach jeder Nutzung, insbesondere im Frühjahr vor Vegetationsbeginn, die Fläche stark abstriegeln bzw. abschleppen und so das Moos herausreißen. Ein Striegel ist hierfür besser geeignet als eine normale Wiesenschleppe. Zudem kann das Moos hiermit auch zusammengezogen und dann abgefahren werden. Bei Einsatz von Wiesenschleppen den Kombistern mit den drei Zacken nach unten gelegt einsetzen.
- Unbedingt sollte die bearbeitete Wiese mit einer Nachsaatmischung vom Typ G V nach der mechanischen Entfernung des Mooses nachgesät werden. Hierbei sollte die Aussaatstärke der G V nicht unter 10 kg/ha betragen. Die entstandenen Lücken durch die Entfernung des Mooses sind möglichst rasch mit Gras zu schließen. Ansonsten breitet sich das Moos wieder schnell in den Freiflächen aus. Eventuell kann es sinnvoll sein, diese Maßnahme bei einer stark vermoosten Fläche mehrfach zu wiederholen. Eine einzelne Maßnahme mit Nachsaat genügt oftmals nicht, um die Fläche moosfrei zu bekommen.
- Eine chemische Entfernung auf einer größeren Fläche ist nicht durchführbar. Es gibt für Nutzgrünland keine Zulassung eines Herbizides.
- Eine Düngung mit 2 dt/ha Kalkstickstoff im Frühjahr ist möglich, drängt das Moos allerdings nur wenig zurück. Zudem besteht die Gefahr der Verbrennung der Junggräser im Frühjahr.