Bei den hier vorgelegten „Würmern“ handelte es sich um Larven von Schnaken der Gattung Tipula. Die Familie der Schnaken oder Erdschnaken gehört innerhalb der Zweiflügler zur Unterordnung der Mücken (Diptera, Nematocera: Tipulidae). Die großen und langbeinigen Schnaken sind unbeholfene Flieger, die man gelegentlich auch im Hause findet. Jeder hat diese Tiere, die landläufig auch als Schneider bezeichnet werden, schon einmal beobachtet.
In Mitteleuropa sind es vor allem drei Tipula-Arten, die in Gärten, auf Äckern, Wiesen und Weiden zur Massenvermehrung neigen und deren Larven zum Teil erhebliche Schäden anrichten können. Es sind dies die Wiesen- oder Sumpfschnake (Tipula paludosa Meig.), die Kohlschnake (Tipula oleracea L.) und die Herbstschnake (Tipula czizeki de Jong). Von der Kohlschnake entwickeln sich zumeist zwei Generationen pro Jahr, von den beiden anderen Arten nur jeweils eine. Je nach dem Zeitpunkt der Eiablage überwintern die Schnaken als Ei oder in einem der Larvenstadien.
Die 30 bis 40 mm großen, graubraunen und walzenförmigen Larven der Schnaken sind gekennzeichnet durch sechs eigenartige Hautlappen am Hinterleib, die aufgrund ihres Aussehens als „Teufelsfratze“ bezeichnet werden. Die Larven sind die eigentlichen Schädlinge, sie leben im Boden und ernähren sich neben Bestandesabfall vor allem von lebenden Pflanzenteilen, wobei sie weder vor Pflanzenwurzeln noch vor Blättern und Stängeln haltmachen, wenn diese in ihrer Reichweite sind.
Sie stellen die Frage nach der Herkunft der Larven in dem Sandkasten. Wenn der Sandkasten zum gewachsenen Boden hin offen ist, können die Tiere natürlich von dort eingewandert sein. Mit dem angelieferten Quarzsand dürften die Tipula-Larven wohl nicht eingetragen worden sein, denn in reinem und trockenen Quarzsand hätten diese Larven keine Überlebenschancen.