Wochenblatt-Leser Andreas J. in L. hatte in der Garage im vergangenen Jahr ein Wespennest, das beständig wuchs und regen Flugverkehr zeigte. Ab dem Sommer wurde es still um den Eingang, im Anhang dann das kürzlich aufgebrochene Nest: Handelt es sich um Parasiten? Lässt sich ein Wespenvolk schützen?
Christian Monier, Imker und Wespenberater, Arnsberg, antwortet: Bei dem aufgebrochenen Nest ist deutlich das Gespinst der Wachsmotte zu sehen. Wachsmotten sind Schmetterlinge, deren wichtige Aufgabe darin besteht, verlassene Nester von Bienen und Wespen zu säubern und den Bauplatz somit anderen Tieren wieder zur Verfügung zu stellen. Die Raupen der Wachsmotte ernähren sich von den Überresten sowohl von Bienen- als auch Wespenlarven und vertilgen bei noch aktiven Nestern teilweise auch deren Brut.
Wachsmotten sind Gegenspieler
Die Wachsmotten befallen jedoch auch noch aktive Nester und können Völker in der Entwicklung erheblich stören bzw. ein Volk zugrunde gehen lassen.
Ob es sich in Ihrem Fall lediglich um „Aufräumarbeiten“ gehandelt hat oder das Nest durch den starken Befall zerstört wurde, lässt sich anhand der vorliegenden Informationen nicht beurteilen. Es gibt unter den neun Staaten bildenden Wespenarten bei uns mehrere Arten, deren natürlicher Lebenszyklus bereits im Juli endet.
Natürliches Gleichgewicht
Es ehrt Sie der Gedanke, ein Wespenvolk schützen zu wollen, wo doch viele Menschen eher an das Abtöten dieser für die Natur so wichtigen Tiere denken. Wespen und Wachsmotten gibt es beide bereits seit Millionen von Jahren und daher halte ich Schutzmaßnahmen für nicht notwendig, zumal die Diagnose und Umsetzung nicht ohne ein Stören des Wespenvolkes funktionieren würde.
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(Folge 5-2024)