Wochenblatt-Leserin Melanie K. in S. fragt: Ich wohne in einer Birkenallee. Diese sind mittlerweile über 80 Jahre alt. Nach und nach werden sie gefällt, aber nicht nachgepflanzt. Was könnte der Grund sein?
Dr. Josef Stratmann, Forstwissenschaftler, Bad Sassendorf, antwortet: Mit ihrer weißen Rinde und ansprechenden Krone prägt die Birke das Bild vieler Alleen. Doch dieses Bild ist gefährdet. Abgestorbene Wipfel, lockere und schüttere Kronen sind der Anlass, dass Fachleute bereits von einem Birkensterben sprechen.
Ursache Klimawandel und Alterung
Die Hauptursache ist die Veränderung des Klimas: große, langandauernde Hitze und Trockenheit, die nicht nur der Birke sehr zusetzen. Sie bewirken eine schleichende Schwächung in vergleichsweise kurzer Zeit. Die Verkehrssicherheit macht ein Fällen der Bäume oftmals unumgänglich. Möglichkeiten, derart erkrankte Birken zu retten, sind nicht bekannt.
Dazu kommt in der von Ihnen geschilderten Situation, dass die Birke als Pionierbaumart nur selten mehr als 100 Jahre alt wird. Die Bäume in Ihrer Straße zeigen also möglicherweise auch schon Alterungsschwächen. Die trockenen Sommer der zurückliegenden Jahre haben dies vermutlich auch verstärkt.
Bäume nachpflanzen
Was tun? Eine Nachpflanzung von Birken erscheint nach dem zuvor Geschriebenen wenig sinnvoll. Das erklärt, warum dies bislang nicht geschehen ist. Aber ein Ersatz durch andere Baumarten ist mehr als sinnvoll. Das entspricht auch den politischen Zielen zum Klimaschutz. Vielleicht sprechen Sie die zuständige Verwaltung einmal darauf an.
Lesen Sie mehr:
(Folge 5-2024)