Während des Übergangs von der Weide- zur Stallfütterung ist eine zusätzliche Anfütterung mit dem Winterfutter zu begrüßen. In der Regel dauert es rund drei Wochen, bis sich die Mikroorganismen im Pansen an eine neue Futtergrundlage gewöhnt haben. Auf den Walzhafer könne Sie in dieser Phase verzichten.
Die Mutterschafe brauchen, je nach Körperkondition, in dieser Phase keine zusätzliche Kraftfuttergabe. Bei den Lämmern kann sich dies anders verhalten. Je nach Entwicklung und Nutzungsabsichten kann eine Kraftfutterzulage sinnvoll sein. In diesem Fall sollten Sie die Schafe von den Lämmern trennen, da eine Fütterung im Lämmerschlupf in diesem Alter wahrscheinlich kaum noch möglich ist.
Das Nolanaschaf ist eine fleischbetonte Rasse, kann jedoch als kompakt bezeichnet werden. Neben der Körpermasse ist vor allem das Volumen des Körpers ausschlaggebend für die Futteraufnahme der Schafe. Rassen mit großem Bauchraum und entsprechender Körperlänge können bei gleichem Gewicht in der Regel mehr Grobfutter aufnehmen als kleinere und kompakte Rassen.
Rationsberechnung
Zur Rationsberechnung orientieren wir uns an den Werten aus der Fachliteratur, die sich auf die Körpermasse der Tiere beziehen. Laut der Rassebeschreibung wiegen Mutterschafe der Rasse Nolana zwischen 70 und 90 kg. Nichttragende bzw. niedertragende Schafe benötigen bei diesem Gewicht zwischen 1250 und 1440 g Trockenmasse (TM) Futter pro Tag. Die tägliche Futterration sollte zwischen 90 und 105 g Rohprotein (XP) und 11,0 und 12,7 MJ umsetzbarer Energie (ME) enthalten.
In den letzten beiden Monaten der Trächtigkeit liegt der Bedarf bei 1650 bis 1940 g TM und Tag. Daher sind 5 kg frische Möhren pro Tier und Tag zu hoch angesetzt, auch wenn die Möhren ein günstiges und schmackhaftes Futter für die Schafe darstellen. Wenn diese Menge dauerhaft angeboten wird, werden die Tiere bereits nach einigen Tagen größere Mengen des Futters nicht mehr aufnehmen, es kommt dann zu vermeidbaren Futterverlusten. Diese Futterverluste können auch günstige Futtermittel unwirtschaftlich machen. Da die Möhren sehr viel Wasser enthalten, ist der Trockenmassegehalt gering. Das heißt, die Tiere müssen davon viel fressen, um den Nährstoffbedarf zu decken, aber die Futteraufnahme ist von einem gewissen Punkt an begrenzt.
Hochwertiges Grobfutter, Mineralfutter und Wasser sind wichtig
Für alle Wiederkäuer ist die Versorgung mit hochwertigem Grobfutter wesentlich wichtiger, um die notwendige Rohfaserversorgung zu gewährleisten. Mit den im Betrieb vorhandenen Futtermitteln können Sie folgende Ration anbieten: 2 kg Heu, 1 kg Möhren und 0,1 kg Kraftfutter. Diese Ration deckt den Bedarf für ein hochtragendes Mutterschaf mit 85 kg Lebendmasse sehr gut ab.
In der Frage schreiben Sie, dass die Tiere mit einer Heusiloraufe gefüttert werden. Ich gehe jedoch bei der Berechnung von einem Heu mittlerer Qualität aus, da eine Fütterung mit Silage in den meisten Kleinschafhaltungen keinen Sinn macht, sofern das Futter nicht an anderer Stelle im Betrieb eingesetzt wird. Zusätzlich sollten Wasser und Mineralfutter für Schafe immer zur Verfügung stehen.
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