Wochenblatt-Leserin Ute L. in E. fragt: Auf unserem Milchkuhbetrieb fällt viel Silofolie an. Dürfen wir die Folie im gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgen? Wir wohnen im Kreis Warendorf.
Rebecca Kopf, Redaktion, kann informieren: Das handhaben die Kreise noch recht unterschiedlich tolerant. Aber generell gehören gebrauchte Silofolien nicht in die gelbe Tonne. Die gelbe Tonne ist für Verpackungen mit dem „grünen Punkt“ wie Verpackungsmüll aus Plastik, Plastiktüten oder Konservendosen vorgesehen.
Kein "grüner Punkt"
Silofolien haben keinen „grünen Punkt“, weil es sich nicht um Verpackungen handelt, die systembeteiligungspflichtig sind. Die Hersteller von Silofolien nehmen also in der Regel nicht an dem Lizenzierungsprogramm „grüner Punkt“ teil.
Man kann hin und wieder einzelne, klein geschnittene, saubere Streifen Silofolie von der Größe einer Plastiktüte in den gelben Sack/die gelbe Tonne geben, weil diese dann als „stoffgleiche Verpackung“ gewertet wird. Kleine Mengen Silofolienabschnitte im gelben Sack werden von den Entsorgern weitestgehend toleriert – nach dem Motto „einmal ist keinmal“. Landet öfter Silofolie und in größeren Mengen im gelben Sack, kann es vorkommen, dass der Entsorger den Müll stehen lässt.
Einzelne Streifen verschmutzter Silofolie lassen sich auch über die Restabfalltonne entsorgen.
Große Mengen kostenpflichtig
Auf einem Milchviehbetrieb fällt allerdings so viel Silofolie an, dass eine Entsorgung „im großen Stil“ stattfinden muss. Dazu bieten die Kreise einen kostenpflichtigen Service an.
Im Kreis Warendorf zum Beispiel können Landwirte gebrauchte Silofolie zum Entsorgungszentrum Ennigerloh bringen. Die Entsorgung der Silofolie kostet aktuell 169 €/t. Hierbei handelt es sich um die aktuellen Preise bis Ende 2023. Ob und in welcher Höhe dieses Entgelt angepasst wird, steht noch nicht fest, teilt eine Sprecherin der AWG Kommunal, Kommunale Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf, mit.
Agravis-Rücknahmeaktion
Auch haben Landwirte die Möglichkeit, Altfolien über ihre Genossenschaft zu entsorgen. Jedes Jahr organisiert die Agravis Raiffeisen AG zusammen mit ihren Mitgliedsgenossenschaften eine Rücknahmeaktion. Preise, Termine und Sammelorte sind bei der Genossenschaft vor Ort zu erfragen. Nicht jede Raiffeisen EG nimmt an der Aktion teil. Die Raiffeisen in Warendorf beispielsweise war nach eigenen Angaben im vergangenen und in diesem Jahr nicht dabei.
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(Folge 47-2023)