Wochenblatt-Leser Daniel H. in V. fragt: Bei einigen unserer Obstbäume beschädigen unsere Pferde die Rinde. Wie können wir die Bäume davor schützen? Hält ein Anstrich mit Weißkalkhydrat die Pferde davon ab?
Dr. Josef Stratmann, Forstwissenschaftler, Bad Sassendorf, antwortet: Baumrinde gehört für Pferde zur natürlichen Nahrung, da sie viele wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente enthält. Nicht umsonst sagt ein altes Sprichwort: „Ist das Pferd krank, schick es in den Wald.“ Wenn Pferde Bäume und deren Rinden anknabbern, dann tun sie das im Allgemeinen nicht aus Langeweile oder um ihre Zähne abzuschleifen; die Rinde ist vielmehr wertvolles Futter und ergänzt Heu, Gras und Kräuter.
Schutzgitter helfen
Ihr Problem ist daher ein Problem vieler Pferdehalter, auf deren Weiden Bäume stehen. Nach aller Erfahrung hilft da nur ein massiver Schutz durch Schutzgitter oder Bretter – nicht schön, aber wirksam. Der sollte auf jeden Fall ausreichend hoch sein.
Der Anstrich mit Weißkalkhydrat schützt Bäume vor Frostrissen oder Sonnenbrand, was das Eindringen von Pilzen und Schädlingen verhindern soll. Gegen Schälen durch Pferde hilft er allenfalls für kurze Zeit. Gleiches gilt für Schälschutzmittel aus der Forstwirtschaft.
Verloren: Stark geschädigte Bäume
Was die Gesundung der Bäume betrifft: Falls die Baumrinde bereits zu stark geschädigt und Fäulnis schon zu große Stammteile erfasst hat, sind die Bäume nicht mehr zu retten.
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(Folge 9-2024)