Bei den Schäden handelt es sich um die Symptome der Schrotschusskrankheit. Sie wird durch den Pilz Stigmina carpophila hervorgerufen und befällt Kirschen, Pflaumen, Zwetschgen und Pfirsiche.
Die Schrotschusskrankheit entsteht bereits zum Austrieb durch überwinternde Pilzsporen. Sie verursachen auf den Blättern rotbraune Flecken. Das Blattgewebe stirbt im weiteren Verlauf ab. Es fällt regelrecht heraus und hinterlässt die „Schrotschuss-Löcher“. Bei Extrembefall kann es zu starkem Blattfall kommen. Durch den Verlust der Blattmasse wird der Baum geschwächt.
Auch die Kirschen entwickeln sich nicht mehr richtig und es kommt meistens zu einem verstärkten Fruchtfall.
Der Pilz überwintert am Baum in Triebwunden. Mit jedem Niederschlag werden im Frühjahr Sporen auf die sich entwickelnden Blatt- und Blütenknospen gespült, sodass es zur Infektion kommen kann. Insbesondere in einem feuchten Frühjahr ist der Befallsdruck also hoch.
Bekämpfung: Zur Bekämpfung kann ab dem Austrieb, witterungsabhängig, mit Myclobutanil- oder Fenhexamid-haltigen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Bei sehr feuchtem Wetter ist die Behandlung im Abstand von etwa zwei Wochen zu wiederholen. Eine Nebenwirkung auf die Schrotschusskrankheit hat das Fungizid Pilzfrei Ectivo, das gegen die Monilia-Spitzendürre bei Kirschen während der Blüte bis zu dreimal eingesetzt werden darf. Ebenfalls möglich sind während der Blüte die Präparate Bayer Garten Universal Pilzfrei M oder Klick&Go Pilzfrei Saprol.
Entscheidend bei der Bekämpfung der Schrotschusskrankheit mit Fungiziden ist die rechtzeitige Anwendung der Mittel – nämlich zum Zeitpunkt des Austriebs und der Blüte. Sind die Symptome bereits sichtbar, ist eine effektive Bekämpfung fast nicht mehr möglich.
Vorbeugung: Zur Vermeidung von Steinobstkrankheiten wie Schrotschuss, Sprühflecken, Monilia ist es wichtig, dass die Baumkronen ausreichend luftig und nicht zu dicht sind. Die Ausbreitung dieser Krankheiten ist stark von den vorhandenen Niederschlägen abhängig, je feuchter, desto höher das Infektionsrisiko. Daher sollten die Bäume nach Niederschlägen schnell abtrocknen können, um unnötige Nässezeiten und damit Infektionsrisiken durch die verursachenden Pilzsporen zu vermeiden. Gegebenenfalls ist ein Gesundungsschnitt im ausgehenden Winter zu empfehlen. Ein Auslichten der Krone im Sommerhalbjahr kann insbesondere bei Süßkirschen zu starkem Gummifluss führen, den man vermeiden sollte.