Wochenblatt-Leserin Kornelia V. in H. fragt: Wir bekommen von einem Schweinebetrieb den Aufwuchs einer Dauergrünlandfläche, die wir aber nicht pachten. Der Nachbar pflegt und düngt die Fläche. Wir tragen die Erntekosten. Wie können wir pro Hektar und Jahr abrechnen?
Josef Assheuer, Referent für Veredlung – Rindviehhaltung und Futterbau, LWK NRW, antwortet: Ihr Nachbar überlässt Ihnen den gesamten Jahresaufwuchs seiner Grünlandfläche. Die Preisfindung hierfür orientiert sich mindestens an der Höhe der entstehenden Kosten. Wir unterstellen für das Grünland einen Jahresertrag von 80 dt Trockenmasse/ha.
In diesem Fall können für die Stickstoffdüngung etwa 500 €/ha angesetzt werden. Der Entzug von Phosphat (P2O5) lässt sich mit etwa 70 €/ha und der von Kaliumoxid (K2O) mit 390 €/ha kalkulieren. Somit würden bei einem Mineraldüngerzukauf Kosten in Höhe von etwa 960 €/ha entstehen. Da es sich bei dem Verkäufer des Grünlandaufwuchses um einen Schweine haltenden Betrieb handelt, können je nach einzelbetrieblicher Situation Abschläge für Wirtschaftsdünger gemacht werden.
Grünlandaufwuchs 1200 bis 1300 €/ha wert
Die Kosten für Pflegearbeiten, wie das Striegeln und Walzen im Frühjahr, können mit rund 65 €/ha veranschlagt werden. Die Flächenkosten setzen wir pauschal mit 300 €/ha an. Die übrigen Kosten für die Berufsgenossenschaft, die Haftpflichtversicherung und sonstige Kosten kalkulieren wir mit 70 €/ha. Den Gesamtkosten kann die Basisprämie in Höhe von etwa 156 €/ha gegenübergestellt werden. Unter dem Strich errechnet sich somit ein Preis für den Aufwuchs in Höhe von 1200 bis 1300 €/ha Grünland.
(Folge 3-2024)