Wochenblatt-Leser Dieter B. in H. fragt: Auf unserem Grünland im Sauerland verbreitet sich diese Pflanze. Um welche handelt es sich? Was kann man dagegen tun?
Martin Hoppe, Referent Grünland und Futterbau, Landwirtschaftskammer NRW, antwortet: Das eingesandte Foto zeigt Ackerhornkraut (Cerastium arvense). Es gehört zur Gruppe der Nelkengewächse und wächst im Grünland vor allem auf mageren, wechselfeuchten Standorten unter eher extensiver Düngung und Nutzung.
Keine Giftpflanze
Lückige Grünlandnarben begünstigen eine starke Verbreitung, da die Pflanzen sich dort ohne nennenswerte Konkurrenz der Gräser durch Aussamung etablieren und stärker ausbreiten können. Da das Ackerhornkraut zwar ertragsschwach, aber keine Giftpflanze ist und die Artenvielfalt einer Grasnarbe bereichert, sollten entsprechende Anteile im Bestand durchaus toleriert werden.
Bei sehr starkem Auftreten und sehr lückiger Narbe kann ein Striegeleinsatz den Anteil mechanisch reduzieren und eine Nachsaat mit etwa 15 bis 20 kg/ha einer Nachsaatmischung die Fehlstellen schließen. Dadurch wird der Grünlandbestand dichter, ertragreicher und kann gleichzeitig Kräuter durch natürliche Konkurrenz zurückdrängen.Zuvor ist allerdings zu prüfen, ob auf der besagten Fläche gegebenenfalls besondere Auflagen/Kulissen/Biotope diese Maßnahmen verbieten oder einschränken.
Bei Futterbedarf Nachsaat
Es ist letztendlich aber eine grundsätzliche, einzelbetriebliche Entscheidung. Wenn der Futterbedarf hoch ist, muss der Landwirt mit einer ausreichenden Grundnährstoffversorgung und einer möglichst dichten Narbe das Ertragspotenzial der Fläche ausschöpfen. Ist dagegen ohnehin eine zukünftig eher extensive Bewirtschaftung vorgesehen, sollte auch unproblematischen Kräutern Raum gegeben werden, welche die Biodiversität der Flächen erhöhen.
Bei extensivem Grünland Fördermaßnahmen
In dem Fall lassen sich verschiedene Fördermaßnahmen nutzen. Die Beraterinnen und Berater der Landwirtschaftskammer NRW sind dabei gern behilflich.
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(Folge 37-2023)