Bei fast allen Obstarten gilt: Aus Samen herangezogene Nachkommen haben mehr oder weniger stark von der Muttersorte abweichende Baum- und Fruchteigenschaften. Im Prinzip gilt das auch für den Pfirsich. Allerdings scheinen aus Pfirsichsamen gezogene Nachkommen nicht ganz so stark zu variieren wie bei den anderen Obstgehölzen. Pfirsiche sind selbstfruchtbar; die Früchte der
samenvermehrten Pflanzen entsprechen weitgehend der Mutterpflanze. Sie können also einen Vermehrungsversuch mit den Pfirsichkernen starten.
Damit die Samen keimen, benötigen sie zuvor eine Kältebehandlung. Dazu breitet man die nach der Pfirsichernte im Herbst gewonnenen Kerne samt holziger Schale zum Trocknen aus. Ab Oktober/November kommen sie in ein Gefäß mit Sand. Darin überwintern sie kühl – im Freien oder in der Garage. Frost schadet zwar nicht, aber zum Keimen ist er nicht zwingend erforderlich. Unter 7 °C müssen die Temperaturen aber sein. Natürlich kann man auch je einen bis zwei Samen in mit Sand gefüllte Blumentöpfe geben – austrocknen dürfen sie jedoch nicht. Im Frühjahr erfolgt dann die Aussaat.
Wollen Sie allerdings einen absolut identischen Nachkommen des vorhandenen Pfirsichbaumes erhalten, ziehen Sie den neuen Baum über Reiser, Ableger, Steckhölzer oder Ausläufer heran. Der sicherste Weg besteht in diesem Fall im Veredeln. Dazu wird ein Reis (einjähriger Trieb) vom Pfirsichbaum geschnitten und auf ein passendes Stamm- und Wurzelsystem (Unterlage) vom Steinobst veredelt. Das kann der geübte Hobbygärtner selbst durchführen oder bei einer Baumschule in Auftrag geben.