Wochenblatt-Leserin Christiane K. fragt: Unsere Weinreben zeigen merkwürdige blasenartige Erhebungen. Womit sind sie befallen?
Brigitte Laarmann, Redaktion, antwortet: Die von Ihnen eingeschickten Fotos der Weinreben zeigen einen Befall der Blätter mit Rebenpockenmilben. Typisch dafür sind die blasen- oder pockenartigen Aufwölbungen auf den Oberseiten der Weinblätter. Sie erscheinen im Frühling bis Sommer. Bei roten Rebsorten sind diese Pocken oftmals rötlich gefärbt. Die Unterseiten der Blätter sind von einem weißen Filz besetzt, der sich später braun verfärbt.
Die Blattveränderungen werden durch das Saugen der kleinen Gallmilben verursacht. Mit bloßem Auge sind die etwa 0,15 mm kleinen, weißen, Würmchen-förmigen Milben nicht zu erkennen. Sie leben geschützt in dem feinen Filz der Blattunterseiten. Im Spätsommer verlassen die Pockenmilben die Filzgallen der Blätter und wandern zu den Blattstielen. Dort überwintern sie in den Knospenschuppen und an der Rinde.
Bekämpfung nicht erforderlich
In der Regel ist eine Bekämpfung der Gallmilben nicht erforderlich. Bei sehr starkem Befall können die betroffenen unteren Blätter in der Traubenzone und die überzähligen Sommertriebe entfernt werden. Da Rebenpockenmilben von den nützlichen Raubmilben gefressen werden, spielen sie eine wichtige Rolle in der natürlichen Nahrungskette. Die Blattveränderungen sollten Sie daher als Schönheitsfehler ansehen und hinnehmen.
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(Folge 36-2023)