Wochenblatt-Leserin Andrea S. fragt: Meine Rhabarberstaude hat eine Blüte entwickelt. Schwächt diese die Pflanze? Sollte ich sie entfernen? Oder kann ich sie auch verwerten?
Brigitte Laarmann, Redaktion, antwortet: Rhabarber ist eine Staude, die zur Blüte kommt, wenn die Pflanze mehrere Wochen lang Temperaturen unter 10 °C ausgesetzt war. Blühen bereits Jungpflanzen im ersten oder zweiten Standjahr, kann das ein Zeichen für ungünstige Wachstumsbedingungen wie Staunässe, schwankende Wasserversorgung oder Nährstoffmangel sein.
Lassen Sie die Knospenbildung zu, steckt die Pflanze viel Energie in die Blüten. Wer möglichst viele, dicke Stiele ernten möchte, kontrolliert die Staude daher regelmäßig und dreht bereits kurze Stiele mit kleinen Blütenknospen bodennah aus der Pflanze heraus. Das gilt zumindest so lange, bis der größte Appetit auf Rhabarber gestillt ist. Später in der Saison können Sie auch mal eine Knospe zur Blüte kommen lassen. Denn diese ist sehr beliebt als Nektarspender bei Insekten. Die Blüte mindert den Genusswert der übrigen Pflanzenstängel nicht. Aus den Samen entstehen aber keine sortenechten Jungpflanzen. Diese werden über Teilung der Wurzel herangezogen.
Blüten wie Brokkoli verarbeiten
Sie können die Blütenknospen wie Brokkoli garen und mit einer herzhaften oder süßen Soße servieren. Alternativ lassen sich die Blüten in Bierteig ausbacken oder als süßes Kompott zubereiten.
Die Blühfreudigkeit ist bei Rhabarbersorten unterschiedlich. Grünstielige Sorten, wie auf Ihrem Foto zu sehen, bringen einen hohen Ertrag, bilden aber auch viele Blütenstände und sind im Geschmack wesentlich saurer als rotstielige Sorten. Sie weisen einen geringeren Gehalt an Frucht- und Oxalsäure auf. Bekannte rotstielige Sorten sind ‘Holsteiner Blut’, ‘Frambozen Rood’, ‘The Sutton’ und ‘Vierländer Blut’.
Lesen Sie mehr:
(Folge 18-2024)