Wochenblatt-Leserin Teresa G. in O. fragt: Bei uns fressen Massen an Gehäuseschnecken das Gemüse und die Blumen ab. Innerhalb von 14 Tagen habe ich mehr als 500 Tiere gesammelt. Wie kann ich die Schnecken vergrämen oder bekämpfen? Das Schneckenkorn aus dem Handel hilft nicht.
Brigitte Laarmann, Redaktion, antwortet: Aufgrund des regnerischen Wetters gibt es reichlich Schnecken. Das gilt auch für Weiß- oder Schwarzmündige Bänderschnecken. Sie kommen als Gehäuseschnecken bei uns am häufigsten vor. Normalerweise fallen sie nicht als Gartenschädlinge auf, weil sie vorrangig Pflanzenabfälle fressen. Ist die Nahrungskonkurrenz aber groß, bedienen sich die Gehäuseschnecken am frischen Grün.
Schnecken absammeln
Sie haben das Naheliegende getan: Absammeln und die Tiere schnell töten oder weit entfernt vom eigenen Grundstück aussetzen. Das Sammeln geht einfacher, wenn Sie an mehreren Stellen Holzbretter auslegen. Darunter verkriechen sich die Schnecken und können morgens aufgelesen werden. Manche Gartenbesitzer setzen auf eine Ablenkungsfütterung mit welken Gemüseblättern und ähnlichen Abfällen. Daneben legen sie Bretter zum Schneckenfang aus.
Zu fragen ist, ob das massenhafte Auftreten der Tiere nur durch das Wetter zustande kommt. Hat sich etwas auf Ihrem Grundstück oder angrenzend verändert? Steht zum Beispiel das Gras entlang der Grundstücksgrenze hoch, können Schnecken gut kriechen und in den Garten einwandern. Auf kurz gemähtem Gras kommen sie nicht so gut voran.
Natürliche Feinde fördern
Natürliche Gegenspieler von Gehäuseschnecken sind Drosseln und andere Vögel, Igel, Erdkröten, Maulwürfe und Spitzmäuse. Wenn Sie diesen Tieren Rückzugsorte und Nahrung im Garten verschaffen, siedeln sie sich an und dezimieren die Schnecken. Fadenwürmer (Nematoden) aus dem Fachhandel wirken als Nützlinge nur gegen Nacktschnecken, nicht gegen Gehäuseschnecken. Schneckenkorn wirkt bei Tieren mit und ohne Gehäuse. Das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ordnet die für den Hausgarten zugelassenen Wirkstoffe so ein:
Eisen-III-Phosphat oder Metaldehyd
Eisen-III-Phosphat ist der Wirkstoff mit der geringeren Giftigkeit für Warmblüter. Er wirkt bereits bei niedrigen Temperaturen (10 °C). Nach der Aufnahme stellen die Schnecken sofort ihre Fraßtätigkeit ein und verkriechen sich. Durch den Abbau des Wirkstoffes in Eisen und Phosphor bleiben keine umweltschädigenden Rückstände zurück.
Metaldehyd ist je nach Wirkstoffkonzentration in den Präparaten giftig für Haustiere. Die Mittel wirken besser bei etwas höheren Temperaturen und haben eine relativ lange Wirkungsdauer. Der Wirkstoff entzieht den Schnecken Feuchtigkeit. Regnet es nach der Aufnahme stark, können sich die Schnecken erholen. Ein sicheres Zeichen für eine erfolgreiche Bekämpfung sind stark schleimende Schnecken.
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(Folge 21-2023)