Wochenblatt-Leser Richard B. fragt: Unser Zwetschenbaum hat braunfleckiges, löchriges Laub. Viele Früchte waren ungenießbar. Was kann ich tun, um nächstes Jahr mehr Zwetschen zu ernten?
Denise Helms, Pflanzenschutzdienst, Landwirtschaftskammer NRW, antwortet: Die von Ihnen eingeschickten Blätter weisen einen Befall mit der Schrotschusskrankheit Stigmina carpophila auf. Sie kommt häufig bei Steinobst wie Pflaumen, Zwetschen, Süß- und Sauerkirschen und auch bei Kirschlorbeer vor. Der Erreger überwintert in Form von Sporen an Zweigen und befallenen Blättern. Im Frühjahr werden bei Regen die Sporen auf junge Blätter geschleudert. Nach einem niederschlagsreichen Jahr tritt die Pilzkrankheit vermehrt auf. Nicht nur die Blätter erkranken, auch die Früchte können korkige Flecken bekommen. Meist reifen sie nicht vollständig, sondern verkrüppeln und fallen vorzeitig vom Baum.
Jahrelanger Befall schwächt den Baum
Die Bäume werden von einem moderaten Schrotschussbefall wenig beeinträchtigt. Hält sich der hohe Befall über Jahre hinweg, wird der Baum dennoch fortwährend geschwächt und damit anfälliger für andere Krankheiten.
Sie sollten das kranke Laub unter dem Baum zusammenharken und über die Biotonne entsorgen. Außerdem hilft es dem Baum, wenn Sie im kommenden Spätwinter seine Krone auslichten. Dann trocknen die Blätter nach Niederschlägen schneller. Mindestens alle zwei Jahre ist so ein Rückschnitt nötig, da Zwetschen äußerst wuchsfreudig sind. Eine chemische Bekämpfung der Pilzkrankheit ist im Haus- und Kleingarten derzeit nicht zulässig.
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(Folge 40-2023)