Hat Anwalt falsch abgerechnet?

Es spricht viel dafür, dass die Honorarrechnung des Anwalts aus zwei Gründen überhöht ist:

1. Der Anwalt hat den Gegenstandswert seiner Honorarrechnung zugrunde zu legen, den das Gericht am Ende des Verfahrens festsetzt. Zwar kann er bei einer Vorschussrechnung einen anderen, geschätzten Wert annehmen, doch später muss er korrekt abrechnen. Sie müssen Ihren Anwalt daher auffordern, bei Gericht die Festsetzung des Gegenstandswerts zu beantragen. Hierüber wird das Gericht entscheiden. Dieser Wert ist dann der anwaltlichen Honorarrechnung zugrunde zu legen.

2. Je nach Schwierigkeit eines Falles kann der Anwalt eine Geschäftsgebühr von 0,5 bis zu 2,5 ansetzen. Die Normalgebühr ist aber eine Gebühr von 1,3, nicht die hier angenommene höchste Gebühr von 2,5. Rechnet ein Anwalt mit der höchsten Gebühr ab, dann muss er dies ausdrücklich begründen, warum die Sache außerordentlich schwierig und aufwendig war. Dies können wir hier so nicht erkennen.

Fordern Sie Ihren Anwalt auf, korrekt schlussabzurechnen und dabei die Normalgebühr von 1,3 zugrunde zu legen. Dabei wird sich – weil Sie die Vorschussrechnung bereits bezahlt haben – für Sie eine Erstattung ergeben. Sollte sich der Anwalt weigern, sollten Sie sich an einen anderen Anwalt wenden und ihn beauftragen, die Rückforderung des zu viel bezahlten Betrages durchzusetzen.