Futterernte

Bodenverdichtungen vermeiden!

Die Ansprüche an Ertragsleistung und Silagequalitäten des Grünlandes sind deutlich gewachsen. Gleichzeitig gefährden Schadverdichtungen durch hohe Lasten das Leistungspotenzial der Grasnarbe.

Eine befriedigende Grundfutterproduktion setzt eine termingerechte und schlag­kräftige Arbeitserledigung bei Grünlandpflege, Düngung und Futterernte voraus. Hierzu sind leistungsfähige Fahrzeuge mit großer Arbeitsbreite und hoher Lade- und Transportkapazität notwendig. Diese belasten aber aufgrund des hohen Gewichtes das Bodengefüge und die natürliche Bodenfruchtbarkeit.

Was führt zu Verdichtungen?

Eine verspätete Futterernte und die damit verbundenen schlech­teren Silagequalitäten kann sich heute kein Milchviehbetrieb mehr leisten. Was passiert aber, wenn bei zu feuchten Bedingungen gefahren werden muss, nach einer Überrollung mit großen Lasten im Boden und wie verkraftet die Grasnarbe diese Belastung?

Übersteigt die Last der eingesetzten Landmaschinen die Tragfähigkeit des Bodens, kommt es zur Verformung und Verdichtung des Bodengefüges – eine Fahrspur entsteht. Die Verdichtung und Verformung nimmt mit steigender Bodenfeuchtigkeit und zunehmendem Kontaktflächendruck zu. Die Tiefenwirkung ist im Wesentlichen von der absoluten Radlast abhängig. Bei der Bodenverformung wird das Hohlraumsystem des Bodens so stark zusammengepresst, dass die größeren Bodenhohlräume und Grobporen zerstört werden. Dieses Hohlraumsystem übernimmt im Boden aber ganz wesentliche Aufgaben. Grobporen fungieren als natürliches Dränagesystem. Dieses nimmt Niederschläge auf und leitet sie in den Unterboden ab. Je besser dieses System funktioniert, desto besser ist die Regenverdaulichkeit der Fläche. Die Niederschläge stauen nicht auf oder laufen oberflächlich ab, sondern werden in den Boden infiltriert und stehen den Grünlandpflanzen später zur Verfügung.

Luft ist für den Boden essenziell

Nach der Wasseraufnahme und -ableitung durchlüften die Grobporen und gewährleisten einen intensiven Gasaustausch zwischen Bodenluft und Atmosphäre. Die Pflanzen benötigen Sauerstoff im Wurzelbereich, um Nährstoffe aufzunehmen. Ein gehemmter Gasaustausch vermindert Nährstoffaufnahme und Wurzelwachstum. Darüber hinaus ist die Freisetzung pflanzenverfügbarer Nährstoffe aus der organischen Substanz des Bodens verringert. Die Pflanzen in den verdichteten Fahrspuren bleiben deutlich im Wachstum zurück und hellen auf. Dies ist vornehmlich auf einen Stickstoffmangel zurückzuführen. Der Mangel resultiert aber in aller Regel nicht aus einem zu geringen Nährstoffangebot, sondern aus der Tatsache, dass Wurzeln die vorhandenen Nährstoffe wegen Sauerstoffmangels nicht aufnehmen können.

Die Gefügeveränderung schwächt die Konkurrenzkraft leistungsfähiger Gräser, der Wiederaustrieb erfolgt später und die Triebdichte ist geringer. Infolgedessen breiten sich anspruchsärmere Arten, wie Gemeine Rispe, Flechtstraußgras, Breitwegerich oder Kriechender Hahnenfuß aus.

Richtigen Reifen wählen

Auf dem Grünland verdient aber noch ein anderer Aspekt Beachtung: In den Fahrspuren...