Der Termin: 12. bis 18. November
Die Agritechnica ist das Mekka für die Landtechnikbranche und das technikbegeisterte Publikum. Vom 12. bis 18. November zeigen die Aussteller in Hannover alle neuen Maschinen und Geräte, die auf den Feldern der Welt unterwegs ist.
Auch wenn die DLG mit etwas weniger Besuchern als 2019 rechnet, wird es voll. Die Exklusivtage am 12. und 13. November sind für die Besucher, die es nicht so voll mögen, dafür aber einen höheren Eintrittspreis in Kauf nehmen, eine Option.
Die Messe ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Eintrittspreise
Die DLG bietet in diesem Jahr zum ersten Mal „Green Tickets“ an – die Eintrittskarten kosten jeweils 3 € mehr als die Standardkarten. Pro verkauftem „Green Ticket“ wird ein Baum durch den Verein WeReforest in Waldgebieten Deutschlands gepflanzt.
Bei der Preisgestaltung bleibt sich die DLG indes treu und langt ordentlich zu. Die Ein- und Zweitageskarten sowie die Dauerkarte sind 21 % teurer als noch 2019. Unverständlich ist die Preiserhöhung für Schüler und Studenten um 50 %.
Es gelten folgende Preise an der Tageskasse:
Tageskarte 35 €
Zweitageskarte 52 €
Dauerkarte 86 €
Exklusiv-Tageskarte 12. oder 13. November 93 €
Tageskarte Rentner/Schwerbehinderte oder Schüler/Studenten 21 €
Kinder und Schüler bis 12 Jahre in Begleitung Erwachsener frei
DLG-Mitglieder ab 2. Exklusivtag (mit Mitgliedsausweis) frei
Tipp: Kaufen Sie Ihre Karten vor der Messe im Onlineshop. Sie sparen zwischen 4 und 17 €.
www.agritechnica.com
Inhalt:
- Traktoren
- Bodenbearbeitung auf neuen Wegen
- Säen und Düngen in einem Zug
- Nährstoffe genau platziert
- Pflanzenschutz: Die Kombi machts
- Mit vielen Tricks zu mehr Leistung
- Futter smarter ernten
Traktoren
Waren in den zurückliegenden Jahren die Anforderungen der verschiedenen Abgasstufen die Auslöser für neue Motoren- und Traktorenentwicklungen, geht es jetzt um die Frage: Mit welchem Kraftstoff treiben wir die Großmaschinen auf den Feldern künftig an? In der Diskussion sind unter anderem Strom, Methan, Ethanol, Pflanzenöl, HVO oder Wasserstoff.
Aber auch der autonome Einsatz von Zugfahrzeugen oder „handelsüblichen“ Traktoren treibt die Ingenieure an. Je nach Autonomie-Grad soll der Fahrer die Arbeitsprozesse nur noch überwachen müssen, im Extremfall kann ganz auf ihn verzichtet werden.
Bodenbearbeitung auf neuen Wegen
Ohne Frage hat das erwartete Glyphosatverbot die Entwicklung der Bodenbearbeitungsgeräte und -strategien beeinflusst. Ein Trend waren Geräte zur sehr flachen Bodenbearbeitung. Vielfach hat sich aber gezeigt, dass die traditionellen Konzepte mit großen Werkzeugfeldern und mäßiger Bodenanpassung an Grenzen stoßen. Deshalb hat die DLG-Neuheitenkommission auch ein Gerät ausgezeichnet, das hier einen Fortschritt verspricht.
Die Digitalisierung macht sich bei dieser Gerätegruppe nicht nur durch eine komplette ISOBUS-Bedienung bemerkbar. Auch das Anpassen von Bodenbearbeitungsgeräten an autonome Arbeitsprozesse ist ein Trend. Denn nur wenn z.B. Störungen oder Schäden an den Geräten automatisch erkannt werden, sind die nächsten Schritte auf dem Weg zum voll autonomen Arbeiten möglich.
Säen und Düngen in einem Zug
Die Sätechnik tritt zurzeit etwas auf der Stelle. Die großen Trends, wie die Hochgeschwindigkeitseinzelkornsaat, das gleichzeitige Ausbringen von Saatgut und Dünger oder die Synchronisierung von Saatgut und Unterfußdüngung, stammen aus den zurückliegenden Jahren.
Aktuell werden die Verfahren verfeinert, auf die Drillsaat übertragen oder einfach skaliert. So ist es nun beispielsweise möglich, neben dem Saatgut bis zu vier weitere Komponenten in einem Arbeitsgang auszubringen oder die von der Bodenart abhängige Schardruckverstellung wird auch für die Drillsaat angeboten.
Mehrere Arbeitsschritte in einem Arbeitsgang zusammenzufassen spart nicht nur Arbeitszeit und senkt die Verfahrenskosten. Im Fall der Saat hat es auch pflanzenbauliche Vorteile, und zwar für Einzelkorn und Drillsaat.
Nährstoffe genau platziert
Das Ausbringen von Dünger – sei es nun mineralischer oder organischer – ist ein sensibles Feld. Landwirtinnen und Landwirte stehen unter öffentlicher Beobachtung. Abgesehen davon liegt es in ihrem eigenen Interesse, die notwendigen Nährstoffe so verlustfrei wie möglich auszubringen. Wie wichtig das ist, haben die extremen Preisausschläge für mineralische Düngemittel in den zurückliegenden Monaten gezeigt.
Hersteller konzentrieren sich daher weiterhin darauf, die Verteilgenauigkeit unter allen Bedingungen zu verbessern. Dafür werden nun Elemente der künstlichen Intelligenz eingesetzt. Aber auch lange Zeit verschwundene Techniken wie der Pneumatikstreuer, erfahren eine Renaissance.
Pflanzenschutz: Die Kombi machts
Bis 2030 will die EU-Kommission den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 50 % reduzieren. Dabei setzen Landwirtinnen und Landwirte große Hoffnung in die Pflanzenschutztechnik. Die Industrie hat diese Herausforderung angenommen. Ansätze wie pulsweitenmodulierte Düsen, Direkteinspeisung, Spot-Spraying, Pflanzenschutz mit Laser und Hochvolt, sind zum Teil in der Praxis, zum Teil aber auch noch im Prototypenstadium.
Parallel ist die Wiederbelebung der mechanischen Unkrautbekämpfung seit einigen Jahren im Gange. Auf allen Feldern gibt es in Hannover neue Maschinen und Entwicklungen zu sehen.
Mit vielen Tricks zu mehr Leisung
Mit den traditionellen Druschverfahren Tangential, Axial und Hybrid sind die Hersteller bisher an Leistungsgrenzen gestoßen. Grund ist die durch die deutsche Straßenverkehrsordnung vorgegebene Maschinengröße. Trotzdem ist es jetzt gelungen, mehr Platz für Dresch- und Abscheideorgane zu schaffen. Darüber hinaus wird der Mähdrescher mehr und mehr zum sich selbst regelnden System.
Futter smarter ernten
Von der Mahd bis zur Ernte mit dem Häcksler, Ladewagen oder der Ballenpresse verfolgen die Hersteller vor allem zwei Ziele: Ein noch schonenderer Umgang mit dem Erntegut und eine weitere Entlastung des Fahrers. Kritikern fehlen die ganz großen Neuerungen und sehen vor allem den Trend zu noch mehr Schlagkraft. Bei der Futterbergung war bisher der Feldhäcksler das Maß aller Dinge, besonders hinsichtlich der Schnittlänge und -qualität. Neue Ladewagen-Schneidwerke könnten das jetzt ändern.
Ein Trend entwickelt sich dessen ungeachtet seit Jahren weiter: Die Futterkonservierung in Wickelballen. Hier erfüllt sich für Rinderhalter ein lang gehegter Wunsch.
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