Wochenblatt-Leser Alois B. in S. hat an seinem Spindelstrauch eine wucherartige Verdickung festgestellt. Was ist es?
Andreas Vietmeier, Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftkammer NRW, gibt Auskunft: Die Verdickung am Trieb Ihres Spindelstrauches (Euonymus) ist auf einen Befall mit einem bakteriellen Schaderreger zurückzuführen, vermutlich mit dem Bakterium Agrobacterium tumefaciens. Die Erkrankung wird auch als Wurzelkropf bezeichnet. Häufig tritt der Befall auch am Wurzelhals der Pflanze auf.
Junge Gehölze gefährdet
Das Bakterium Agrobacterium tumefaciens kann das Wachstum und die weitere Entwicklung des Gehölzes deutlich stören und negativ beeinträchtigen. Noch stärker als ältere Gehölze werden aber jüngere geschädigt, vor allem während der Anzucht. Die Bakterien leben normalerweise saprophytisch, also von toter, abgestorbener Substanz im Boden und können dort jahrelang überdauern.
Bei jungen Gehölzen führt ein Befall häufig dazu, dass die jungen Pflanzen kaum oder schlecht neue Wurzeln bilden und das Wachstum dadurch gemindert ist. Für ältere, bereits etablierte Gehölze ist der Befall dagegen deutlich weniger problematisch. Eine Infektion mit Agrobacterium tumefaciens erfolgt zumeist über Wunden und Verletzungen an der Pflanze (Wundparasit).
Befallene Triebe herausschneiden
Es wäre sinnvoll, die von Agrobacterium tumefaciens befallenen Triebe an dem Gehölz bis in den gesunden Bereich herauszuschneiden. Im Regelfall bildet die Pflanze dann unterhalb der Schnittstelle neue Triebe und entwickelt sich anschließend normal weiter.
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(Folge 39-2022)