Tierverhalten

Wie tickt die Kuh?

Kühe hören besser als Menschen und reagieren empfindlich auf wechselnde Lichtverhältnisse.

Rinder sind Fluchttiere und in der Regel fest in eine Herdenstruktur eingebunden. „Sie orientieren sich viel mehr am Gehör als Menschen“, erklärte Benito Weise vom Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem bei der Bezirksversammlung der Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft. Kühe haben beispielsweise im Infra- und Ultraschallbereich ein besseres Gehör und die Schmerzgrenze bei hohen Tönen ist niedriger als bei Menschen, erklärte der Experte. Wahrscheinlich ist die räumliche Orientierung über das Gehör möglich.

Großes Sichtfeld

Außerdem haben Rinder ein weites Sichtfeld von etwa 330 °. Somit können sie bis auf einen schmalen Winkel direkt hinter sich alles sehen. Allerdings nehmen sie Entfernungen schlecht wahr. Besonders beachten im Alltag sollten Landwirte, dass Kühe sich nur langsam an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen können. Wenn es zum Beispiel draußen hell ist und der Stall dunkel, braucht ein Rind Zeit um sich daran zu gewöhnen, erklärte Weise. Auch Kontraste sowie Reflektionen nehmen die Tiere stärker wahr. Die Kunst ist es, dieses Wissen auch in den Stallalltag zu integrieren:

  • Schnelle Bewegungen, Absonderungen von der Herde vermeiden.
  • Unbekanntes macht Rindern Angst.
  • Geräusche im Stall überprüfen: laute, störende Geräusche?
  • Beleuchtung kontrollieren.
  • Mit den Tieren reden.
  • Besser als vom Dunklen ins Helle, ist vom Hellen ins Helle.

Lesen Sie mehr:

Workshop "Mit der Kuh per Du"

Kuh im Fokus

von Alina Schmidtmann

Bei Familie Hielscher aus dem Bergischen Land stehen die Kühe im Mittelpunkt. Denn mit der Milch wird das Geld verdient. Isabelle Hielscher schaut sich das Einzeltier genau an.