Wisentprojekt im Rothaargebirge

Wisente töten Hund

Wisente haben am Rothaarsteig am Mittwoch einen Hund getötet. Der Halter kam mit dem angeleinten Tier den Wildrindern zu nahe.

Ein tragisches Unglück ereignete sich am vergangenen Mittwoch bei einem Abendspaziergang auf dem Rothaarsteig. Ein angeleinter Hund wurde von zwei Wisenten tödlich verletzt.

Der Hundehalter aus Bad Berleburg schilderte gegenüber der Westfalenpost den Tathergang: Er hatte seinen Hund wegen der Brut- und Setzzeit vorschriftsmäßig angeleint. Nach anfänglichem Zögern ging er mit dem Hund an den in der Nähe des Wanderweges grasenden Wildrindern vorbei. Dabei nahm er seinen Hund enger an die Leine.

Flucht nicht möglich

Als er in der Höhe der Tiere ankam, senkten zwei Wisente ihre Köpfe und griffen den Hund an. Der Hundehalter wollte ihn zunächst wegziehen, ließ die Leine aber dann los. Anscheinend hat sie sich anschließend verheddert und der zwölf Jahre alte Hund konnte nicht mehr flüchten.

Die Wisente drückten den Hund in eine Kuhle und sollen nicht mehr von ihm abgelassen haben. Der Hundehalter konnte die Tiere nicht verjagen und selbst nur die Flucht ergreifen.

Schutz der Wisentkälber

Der Wisentverein spricht von einer Verkettung unglücklicher Umstände. Die Wisente hätten den Hund als Bedrohung ihrer neugeborenen Kälber gesehen und dementsprechend reagiert. Der Verein empfiehlt, einen Abstand von mindestens 50 m zu Wisenten einzuhalten.

Der betroffene Hundehalter wünscht sich, dass am Rothaarsteig besser auf die Gefahren, die von den Wisenten ausgehen können, hingewiesen wird und Wanderern und Hundehaltern auf Schildern klare Verhaltensmaßregeln erklärt werden.

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